Der Alpenrhein - eine nicht zu unterschätzende Gefahr!
Hochwasser hat es schon immer gegeben. Es handelt sich um unregelmäßig wiederkehrende Naturereignisse, die Teil des natürlichen Wasserkreislaufes sind. Für den Menschen können Überflutungen zur Katastrophe werden: Sie gefährden das Leben. Sie verwüsten und zerstören. Sie hinterlassen Schlamm, Geröll u.v.m. – und richten massive Schäden an der Natur ebenso wie an Gebäuden an. Ein stärkeres Bewusstsein hinsichtlich der Gefahr, eine rechtzeitige Vorsorge und ein richtiges Verhalten im Extremfall können helfen, diese so gering wie möglich zu halten.
Ein Hochwasser ist jederzeit möglich!
Es wird schon nichts passieren... Bislang ist immer alles glimpflich verlaufen... Wenn Sie die Hochwasser-Gefahr so einschätzen, dann liegen Sie falsch! Schon morgen kann es zu einem Hochwasser kommen, das alle bisherigen Extremfälle in den Schatten stellt.
In Fachkreisen spricht man von HQ100, HQ300 und EHQ – das „H“ steht für Hochwasser, das „Q“ für Quantität, die folgende Zahl für die Jährlichkeit.
HQ100 - 100-jährliches Hochwasser
Bei einem 100-jährlichen Hochwasser wird alle eine Abflussmenge von 3100 m³/s im Rhein gemessen. Man spricht auch von einem HQ 100. Das „H“ steht für Hochwasser, das „Q“ für Quantität und 100 für die Jährlichkeit.
HQ300 - 300-jährliches Hochwasser
Ein 300-jährliches Hochwasser ist ein Hochwasserereignis mit einer Abflussmenge von 4300 m³/s, das laut Experten alle 300 Jahre stattfindet.
EHQ - Extremereignis
Ein Extremereignis, also die maximale Wassermenge die im schlimmsten aller Fälle erreicht werden kann, wurde für den Albenrhein mit 6000 bis 7000 m³/s berechnet.
Rheintal - Gefährdung durch Hochwasser
So genannte Hochwassergefahrenkarten informieren über das grundsätzliche Gefährdungsrisiko eines bestimmten Gebietes. Im Rheintal ergeben sich – abhängig davon, wo der Damm bricht – verschiedene Szenarien. In jedem Fall besteht aber Gefahr für Menschen.
Bei drohenden Überschwemmungen im Rheintal auf Vorarlberger Gebiet muss evakuiert werden. In einem solchen Fall sind auch die Siedlungsgebiete auf Schweizer Seite nicht sicher, d.h. die eingezeichneten Überflutungsflächen können nicht für die Notunterkunft genutzt werden. Das im Falle einer Überschwemmung betroffene Gebiet der Marktgemeinde Lustenau ist im Plan ersichtlich. Die auf der Karte dargestellten Überflutungsgebiete entsprechen dem EHQ, dem Extrem-Hochwasser. Innerhalb der Außengrenzen sind alle Gebiete hochwassergefährdet.