Migrationen in der Geschichte Lustenaus

Ausstellung Migrationen Gesamtansicht

Das Jahr 2011 war vom Forschungsschwerpunkt "Migration" geprägt, dessen Höhepunkt die Ausstellung "Migrationen in der Geschichte Lustenaus" in der Galerie Hollenstein war. Zahlreiche Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wurden im Vorfeld der Ausstellung geführt und ein umfangreiches Rahmenprogramm bot vielfältige Vorträge zum Thema. Auf dieser Seite haben Sie Gelegenheit, die Inhalte der Ausstellung kennenzulernen.

Ausstellungskatalog

Der im Rahmen der Erarbeitung der Ausstellung entstandene Katalog ist hier einsehbar und kann im Historischen Archiv käuflich erworben werden.Um den Katalog auf der Issuu-Plattform einzusehen klicken Sie hier:

Hörstation Migrantenschicksale

Urkunde Migrationsausstellung Im Rahmen der Ausstellung präsentierte Urkunde.

Die von Leo Haffner und Hans-Peter Link gelesenen Texte aus und zu historischen Quellen verdeutlichen viele Facetten der über die Jahrhunderte hinweg in der Lustenauer Geschichte stattgefundenen verschiedenen Arten von Migration.

 

Marktgemeinde Lustenau · Hörstation Migrantenschicksale

Hörstation Amerikaauswanderung

Leo Haffner und Hans-Peter Link lesen Texte aus und zu historischen Quellen, die einige der Schicksale der rund 400 Lustenauerinnen und Lustenauer beleuchten, die von etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1938 in die USA auswanderten.

 

Marktgemeinde Lustenau · Hörstation Amerikaauswanderung

Hörstation Auswanderung nach Brasilien

Katarina und Gebhard Hofer Brasilien Katharina und Gebhard Hofer vor ihrer ersten Behausung in Brasilien.

Gerhard und Katharina Hofer wanderten Anfang der 1920er Jahre gemeinsam mit etlichen anderen Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern nach Itararé im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo, um dort gemeinsam die landwirtschaftliche Siedlung Colónia Áustria aufzubauen. Sie kehrten allerdings recht bald, kurz vor der Geburt ihres Sohnes Rudi Hofer (Jg. 1923), nach Lustenau zurück. Viele Jahre später hat sich Rudi Hofer im Rahmen einer Südamerikareise in der ehemaligen „Vorarlberger Kolonie“ selbst auf Spurensuche gemacht.

Marktgemeinde Lustenau · Hörstation Brasilien

Hörstation Zwangsabschiebung

Der Vater der in Lustenau geborenen und aufgewachsenen Irmgard Riedmann (geb. Leander) war einer der vielen deutschen Zuwanderer nach Lustenau. Er verabsäumte es, wie andere Reichsdeutsche auch, bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs das Lustenauer Heimatrecht zu erwerben. Vielen dieser ursprünglich „aus dem ehemaligen Altreich“ Stammenden drohte in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Ausweisung. Auch die Familie Bayer (Bayer Kartonagen) war von einem ähnlichen Schicksal bedroht.

 

Marktgemeinde Lustenau · Hörstation Zwangsabschiebung

Hörstation Binnenmigration

Ausflug der Landsmannschaft Ausflug der Landsmannschaft.

Wie das restliche Vorarlberg auch erlebte Lustenau zu Beginn der 1950er-Jahre einen starken Wirtschaftsaufschwung. Um die offenen Stellen zu besetzen und das Lohnniveau weiterhin relativ niedrig zu halten, wurde nun versucht, Arbeitskräfte aus den restlichen Teilen Österreichs nach Vorarlberg zu bringen. Es waren vor allem junge Frauen und Männer aus den damals wirtschaftlich schwächeren Bundesländern Kärnten und Steiermark, die in der Folge in die Industriezentren Vorarlbergs zogen.

 

Marktgemeinde Lustenau · Hörstation Kärntner und Steirer

Hörstation GastarbeiterInnen

Ismail Özayli Ismail Özayli, einer der Zeitzeugen, bei der Eröffnung der Ausstellung.

Interviews in deutscher Sprache

In den 1960er Jahren entwickelte sich die wirtschaftliche Lage in Vorarlberg sehr gut. In Lustenau herrschte vor allem wegen der Hochkonjunktur in der Stickerei eine starke Nachfrage nach Arbeitskräften. Im Zuge der damaligen großen europäischen Migrationsbewegung aus den südlichen wirtschaftlich schwächeren Ländern in die damals wirtschaftlich stark wachsenden nördlichen Industriestaaten, kamen vor allem Menschen aus Jugoslawien und der Türkei, auf der Suche nach Arbeit, nach Lustenau.

Marktgemeinde Lustenau · Hörstation Gastarbeiter in deutscher Sprache

 

Interviews in türkischer Sprache
Die hier präsentierten Ausschnitte aus Zeitzeugeninterviews wurden von Günay Özayli in türkischer Sprache durchgeführt. Eine von Günay Özayli angefertigte sinngemäße Übersetzung ins Deutsche finden Sie im Katalog zur Ausstellung. übersetzten Die Übersetzung ist keine wortwörtliche Transkription, versucht sich jedoch so nahe wie möglich an das gesprochen Wort zu halten. Grammatikalische und sprachliche Unkorrektheiten wurden dafür in Kauf genommen. Günay Özayli ist die Tochter von Ismail Özayli.

Marktgemeinde Lustenau · Hörstation Gastarbeiter in türkischer Sprache

Jahresprogramm 2011:

  • Lustenauer Archivgespräche 1/2011 „Mobilität und Migrationen in der Geschichte des Reichshofs Lustenau“ mit Dr. Wolfgang Scheffknecht Montag, 10. Oktober, 18.30 Uhr, Galerie Hollenstein Lustenauer
  • Archivgespräche 2/2011 „Kärntner und Steirer“ mit Mag. Werner Matt Montag, 24. Oktober, 18.30 Uhr, Galerie Hollenstein
  • Lustenauer Archivgespräche 3/2011 „Zwangsmigration: Zwangsarbeiter:innen in Vorarlberg“ mit Dr. Werner Bundschuh Montag, 7. November, 18.30 Uhr, Galerie Hollenstein
  • Bibliothek Lustenau „Willkommen! Willkommen?“ Geschichten, Theater und Tatsachen zum Thema „Migration“ mit Peter Ladstätter Donnerstag, 10. November, 20 Uhr, Bibliothek Pontenstraße
  • „gastarbajter“ Film von Renate Dukic, im Rahmen der Ausstellung „Migrationen in der Geschichte Lustenaus“ Dienstag, 15. November, 20 Uhr, Kinothek Lustenau
  • Lustenauer Archivgespräche 4/2011 „Displaced Persons“ mit Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas Albrich Montag, 21. November, 18.30 Uhr, Galerie Hollenstein
  • Lustenauer Archivgespräche 5/2011 „Lustenauer Amerikaauswanderer“ mit HR Mag. Meinrad Pichler Montag, 5. Dezember, 18.30 Uhr, Galerie Hollenstein
  • Lustenauer Archivgespräche 6/2011 „Gastarbeiter – Migrationen in der jüngeren Geschichte Lustenaus“ mit Dipl.-Päd.Oliver Heinzle Montag, 19. Dezember, 18.30 Uhr, Galerie Hollenstein

Material zur Lustenauer Migrationsgeschichte

Ausstellungsansichten

Oliver Heinzle
T +43 5577 8181-4232 E-Mail senden

Historisches Archiv
Kaiser-Franz-Josef Straße 4a