13 - Neunerkanal

Neunerkanal

Binnengewässerregulierung

Gemeindeplan Lustenau 1826 Auf der „Negrellikarte“ sind die ehemaligen Lustenauer Fließgewässer gut zu erkennen. (Historisches Archiv Lustenau)

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Entwässerung des Lustenauer Gemeindegebiets durch Bäche, die in den Rhein mündeten. Da sich die Sohle des Rheinbetts ab dem 18. Jahrhundert immer mehr erhöhte, kam es in diesen Bächen zu vermehrten Rückstauungen des Wassers und in deren Folge zur Versumpfung guter Ackerflächen.

Im Jahr 1843 legte die Gemeinde Lustenau auf eigene Kosten den Lustenauerkanal bzw. Neunerkanal für die Ableitung des Wassers aus dem Gemeindegebiet in die Dornbirner Ache an. In den darauf folgenden Jahren wurden weitere Binnenregulierungsprojekte angegangen. Der Bau des Rheindorferkanals ermöglichte die Abfuhr des Wassers aus den westlichen und nördlichen Gemeindeflächen. Der Grindelbach wurde über den ebenfalls neu erbauten Grindelkanal entwässert.

Ab dem Jahr 1876 baute eine eigens dafür gegründete Wasserbaugenossenschaft das Lustenauer Grabennetz vollständig aus und der Mühlebach wurde in die Dornbirner Ache abgeleitet. Durch diese Bewässerungsprojekte konnte die Qualität der Böden teilweise stark verbessert werden.

Im Jahr 1910 wurde im Zuge der Internationalen Rheinregulierung der Vorarlberger Binnenkanal fertiggestellt. Er entwässert die südlich von Lustenau gelegenen Rheingemeinden, durchfließt Lustenau im Osten und mündet noch auf Lustenauer Gemeindegebiet in die Dornbirner Ache. In den Zwischenkriegsjahren wurden ebenfalls im Zuge der Rheinregulierungsarbeiten die Diepoldsauer Gewässer durch das „Rohr“ hier am Alten Rhein in den Neunerkanal übergeleitet.

Oliver Heinzle
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