15 - St. Antoniuskapelle
Sakralbau aus der Gründerzeit
Wie der „im November des Jahres 1897“ ausgestellten Gründungsurkunde zu entnehmen ist, „vereinigten sich [damals die] Bewohner des Wiesenrhein zum Zwecke, hier eine Kapelle zu erbauen“. Im Jahr 1901 wurde die St. Antoniuskapelle nach dreijähriger Bauzeit geweiht.
Für die Errichtung der Kapelle sammelte man damals in ganz Lustenau Spenden und an den Bauarbeiten beteiligten sich viele Pfarrmitglieder unentgeltlich. Das Baugrundstück wurde von August Alge kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Steine für den Bau lieferte die Internationale Rheinregulierung zum Selbstkostenpreis per Dienstbahn vom Steinbruch in Hohenems. Die Kapelle stand daher den Arbeitern, die beim Diepoldsauer Durchstich und am Bau der neuen Widnauer Brücke beschäftigt waren, ebenso zur Verfügung wie den Bewohnern der Parzelle Wiesenrain.
Die Errichtung der St. Antoniuskapelle spiegelt auch den Wunsch der Bevölkerung am Wiesenrain nach seelsorgerischer Autonomie wider. Bei der Ernennung des ersten Mesmers für die Kapelle im Jahr 1909 war bereits damals von einer zukünftigen eigenen Pfarre die Rede. Heute gehört die unter Denkmalschutz stehende Kapelle zu der in den 1970er-Jahren im Hasenfeld entstandenen Pfarre zum Guten Hirten.
Nach einer Renovierung im Jahr 1937 erfolgten in den 1960er- und -70er-Jahren ebenfalls größere Erhaltungsarbeiten und der Anbau einer neuen Sakristei. Im Jahr 1995 wurde die Kapelle einer umfassenden Renovierung mit einer behutsamen Neugestaltung des Innenraums unterzogen.