Rad- und Fußgängerbrücke Lustenau-Au

Radbrücke_Lustenau-Au_Visualisierung3_(c)StudioGiorgioMasotti

Seit mehr als fünf Jahren arbeiten Lustenau, seine Schweizer Nachbargemeinde Au, das Land Vorarlberg und der Kanton St. Gallen an einer Brücke für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen über den Rhein. Die Brücke soll 650 Meter südlich des Grenzübergangs Au-Lustenau entstehen und Radfahrer:innen und Fußgänger:innen eine sichere Verbindung bieten. Die Brücke ist Teil der Mobilitätsstrategie der Agglomeration Rheintal. An dieser Strategie arbeiten die 23 Gemeinden am Rhein, das Land Vorarlberg und der Kanton St. Gallen seit Jahren.

Warum die neue Brücke?

Auch wenn der Rhein eine Grenze bildet, ist und war er in Lustenau seit jeher vor allem länderverbindend. Am Radweg im Rheinvorland wird dies besonders an den Brücken deutlich, als Symbol für die Verbundenheit unserer Gemeinde mit ihrer Schweizer Nachbarschaft. An der Stelle wo schon einmal eine Brücke Österreich und die Schweiz verband, beim früheren Zollamt Oberfahr, wird bis 2025 eine neue Rad- und Fußgängerbrücke gebaut. Sie verbindet die Lustenauer Kirchstraße mit dem Auer Weiler Oberfahr bei der Autobahnüberführung und bildet eine wichtige und direkte Verbindung für Radler:innen und Fußgänger:innen vom Lustenauer Zentrum in die Schweiz.

Die kurzen Strecken zwischen Lustenau und Au sind ideal für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen. Schon heute fahren täglich 1.600 Radfahrer:innen über die Grenzübergänge Au und Widnau, hat eine Zählung 2017 gezeigt. Die heutige Hauptverkehrsbrücke beim Grenzübergang ist jedoch für Radfahrer und Fußgänger unattraktiv und gefährlich. Viele fühlen sich dort zwischen den Autos und LKW unsicher.

  • Die Brücke ist nur für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen.
  • Die Brücke ist sicherer als die Auto-Brücke beim Zoll.
  • Der Weg von Lustenau nach Au wird kürzer.
  • Die Brücke verbessert die Lebensqualität der Menschen in Lustenau und Au.
  • Über die neue Brücke kommen die Menschen sicher, schnell, gesund und umweltfreundlich über den Rhein, über die Schweizer Autobahn und über die vielbefahrene Reichsstraße.
  • Sie Brücke stärkt die Wirtschaft, den Tourismus, die Verbindung zwischen Lustenau und Au und die Beziehung zwischen Österreich und der Schweiz.
Radbrücke_Lustenau-Au_Visualisierung9_(c)StudioGiorgioMasotti Die Brücke ist für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen.
Visualisierung_Passerelle_01_(c)screenpix Über die Passerelle kommt man sicher über die vielbefahrene Reichsstraße L203.
Visualisierung_Tag_©Studio Giorgio Masotti Sitzbänke in der verbreiterten Mitte laden zum Verweilen ein.
Visualisierung_Nacht_©Studio Giorgio Masotti Nachts ist die Brücke beleuchtet.

Was ist an der neuen Brücke besonders?

  • Die Brücke führt über die Grenze.
  • In der Mitte der Brücke stehen Bänke zum Verweilen. 
  • Auf der Brücke fahren keine Autos.
  • Die Brücke wurde gemeinsam von zwei Ländern und zwei Gemeinden geplant.
  • Das Land Vorarlberg, der Kanton St. Gallen und die Schweiz bezahlen einen großen Teil der Kosten. Die Gemeinden Lustenau und Au teilen sich die Kosten. Die Kosten sind so fair verteilt und bezahlbar.

Was kostet die neue Brücke?

Das Land Vorarlberg, der Kanton St. Gallen und der Schweizer Bund geben das meiste Geld für das grenzverbindende Leuchtturmprojekt. Alleine könnten Lustenau und Au das Projekt nicht stemmen. Die beiden Gemeinden teilen sich die Kosten für Planung, Bau und Unterhalt der Brücke je zur Hälfte. Der Schweizer Bund fördert das Projekt über das Agglomerationsprogramm Rheintal mit 2,4 Millionen Franken. Das Land Vorarlberg übernimmt die Kosten auf österreichischer Seite mit 70 Prozent, und die Aufwendungen der Gemeinde Au werden vom Kanton St. Gallen in ähnlicher Höhe gefördert.
  • Die Gesamtkosten für den Bau betragen rund 12, 7 Millionen Franken. 
  • Davon bezahlt die Gemeinde Lustenau rund 1,8 Millionen Franken.
  • Die Gemeinde Au, das Land Vorarlberg, der Kanton St. Gallen und der Schweizer Bund bezahlen den Rest.

Die wichtigsten Schritte

Damit alle Genehmigungen rechtzeitig vorlagen, hat die Projektgruppe die Verfahren in Österreich und der Schweiz sowie die Beschlüsse der Lustenauer Gemeindevertretung und des Auer Gemeinderates genau koordiniert. So konnte man die Vorgaben der Behörden rechtzeitig und ohne Probleme umsetzen.

  • 2019 wurde die Machbarkeitsstudie vorgestellt.
  • 2020 wurde der Ingenieurwettbewerb ausgeschrieben.
  • 2021 wurde das Siegerprojekt "Verweilen" einer Arbeitsgemeinschaft unter Federführung des Tessiner Ingenieurbüros Giorgio Masotti gekürt.
  • 2022 besiegelten Lustenau und Au die Vereinbarung über das Gesamtprojekt, den Bau und Unterhalt sowie die Finanzierung.
  • 2024 erfolgten die Vorprüfungen des Kantons und der positive Bescheid der BH Dornbirn sowie die öffentliche Planauflage in der Schweiz.
  • Im November 2024 stimmte die Bevölkerung in Au dem Baukredit mit einer deutlichen Mehrheit von 70 % zu.
  • Im März 2025 stimmte der Kanton St. Gallen dem Projekt zu.
  • Der Baubeginn war im Herbst 2025 geplant.
  • Im Herbst 2026 sollte die Brücke fertig sein.
  • Im März 2025 ist eine eine Änderung des Zeitplans notwendig. Der Baustart der Brücke muss voraussichtlich um zwei Jahre verschoben werden. Grund dafür ist das Aussetzen der Bundesförderung in Österreich, wodurch auch die zugesagte Unterstützung des Landes Vorarlberg vorerst entfällt.
oberfahrcolneu Am Standort Oberfahr zwischen Lustenau und Au verband schon einmal eine Brücke über den Rhein (1878 bis 1957) Österreich und die Schweiz.
Foto 2 Luftaufnahme_Radbrücke Au-Lustenau ©Lukas Hämmerle_Thomas Holzer (2) An diesem Standort, etwa 650 Meter südlich des Grenzübergangs Lustenau-Au, wird die neue Rad- und Fußwegbrücke den Rhein überbrücken.
_O1A6718 Freude über die Vertragsunterzeichnung: Gemeinderatsschreiber Marcel Fürer, Rafael Wyrsch (Bauherrenunterstützung), Projektleiter Bernhard Kathrein, Rhesi-Projektleiter Markus Mähr, Sabina Saggioro (Agglomeration Rheintal), Projektleiter Philipp Hartmann, Bürgermeister Kurt Fischer, Gemeindepräsident Christian Sepin und Bauingenieur Giorgio Masotti.
_MG_0337 Grenzüberschreitende Zusammenarbeit besiegelt: Bürgermeister Kurt Fischer, Gemeinderatspräsident Christian Sepin und Gemeinderatsschreiber Marcel Fürer (v.re.) unterzeichnen den Rahmenvertrag für die Rad- und Fußgängerbrücke.

Das Bauprojekt

  • Die Brücke entsteht 650 Meter südlich des Grenzübergangs (auf Höhe Uniwash).
  • Eine gründliche Analyse hat ergeben, dass dies der beste Standort ist.
  • An dieser Stelle verband bereits einmal eine Brücke die Schweiz mit Österreich: Die Oberfahrbrücke war von 1878 bis zum Bau der Rheinbrücke 1957 eine wichtige und direkte Verbindung von Österreich in die Schweiz. Das alte Zollhaus steht noch heute.
  • Die neue Brücke wird etwa 280 Meter lang sein und aus wetterfestem Stahl gebaut.
  • In der verbreiterten Mitte bieten Sitzbänke Platz zum Verweilen.
  • Die Brücke wird durch drei Pfeiler gestützt und hält auch extremen Wetterbedingungen stand. 
  • In Lustenau wird die Brücke mit einer Überführung (Passerelle) über die stark befahrene Reichsstraße erschlossen. Diese mündet in die Kirchstraße, die direkt ins Zentrum führt.
  • In Au beginnt die neue Brückeanbindung mit der bestehenden Überführung über die Autobahn im Oberfahr.
  • Die Brücke führt zu den höchsten Punkten der beiden Uferdämme von Au und Lustenau.
  • Die Brückenenden sind an die Fuß- und Radwege angebunden. Das verbessert die Aufenthaltsqualität am Rhein deutlich.