News 3c der MS Hasenfeld gewinnt beim Mundart-Hunderter 19. Oktober 2022
Als „Corona-Alternative“ zum Mundart Mai der unart produktion waren Schreibende eingeladen, einen Mundarttext mit 100 Wörtern Länge zu schreiben. Die damalige 2c der MS Hasenfeld reichte 18 Texte ein und räumte alle Preise in der Kategorie Jugend ab. Am 10. Oktober besuchte Ulrich Gabriel, alias Gaul, die Klasse, um ihnen 525 Euro Preisgeld und eine Urkunde zu übergeben und sie musikalisch zu überraschen.
Bei Gauls Besuch las Christoph aus seiner Geschichte „As ischt an grouoßa Schpitzbuob gsin“ vor, die er beim „Mundart Hunderter“, dem Schreibwettbewerb der unartproduktion, eingereicht hatte.
Die writers:class schreibt Mundart-Texte
Die 3c ist keine gewöhnliche Klasse, sie ist eine writers:class und wird während der vier Jahre an der Mittelschule monatlich von Autor:innen zum kreativen Schreiben eingeladen. So schrieb die Klasse im Schuljahr 21/22 mit Autor Jürgen Thomas Ernst Geschichten über den Schulweg, passend zum Jahresthema, denn die writers:class beschäftigte sich während des gesamten Schuljahres mit Schleichwegen, erforschte diese, beschrieb sie und erfand Geschichten. Jürgen Thomas Ernst brachte die Idee, beim Mundart-Hunderter mitzumachen, in die Klasse. Dies stieß auf große Begeisterung bei den Klassenlehrer:innen Birgit Schwarzmann-Sohm und Helga Riedmann sowie den Organisatoren der writers:class, dem W*ORT und literatur.ist. „Darf jemand, dessen erste Sprache nicht Deutsch ist, auch in der eigenen Mundart schreiben?“, fragte Sara. Die Antwort war ein klares JA. In der Mundart, wie in der writers:class, zählt nicht die Rechtschreibung, sondern der Umgang miteinander und mit der Sprache sowie das gemeinsame Entdecken. In diesem Fall das Entdecken von Schleichwegen, des Schulwegs und der Geschichten, die sich dort finden und erfinden lassen.
Transkribiert und vertont
Die in den unterschiedlichsten (Umgangs)Sprachen geschriebenen Texte wurden dann ins Hochdeutsche transkribiert. Als wäre das nicht Herausforderung genug, gab es noch zwei Besonderheiten beim Wettbewerb: die Texte mussten genau 100 Wörter lang sein und aufgenommen werden. Die Klassenlehrerinnen wurden zu Möglichmacherinnen und unterstützten die Kinder sowohl bei der Übersetzung als auch beim Lesen und Aufnehmen der Texte und verschickten das Gesamtpaket an unartproduktion. In den Sommerferien erreichte das Team der writers:class dann die Nachricht: „Die Klasse erhält als Kollektiv alle (!) Preise in der Jugendkategorie beim Mundart-Hunderter Wettbewerb“