News 50 lehrreiche Jahre für ein glückliches Leben 7. Juni 2023

Mit Projekttagen der Schülerinnen und Schüler und einem Festakt feierte die Mittelschule Rheindorf Ende Mai ihr 50-jähriges Jubiläum. Durch den Abend moderierten der Schüler Maximilian Urschitz und die Lehrerin Patrizia Schmelzenbach, die in humorvollem Dialog den Schulalltag von einst und heute Revue passieren ließen. Musikalisch begleitet wurde der Festakt von der Schülerin Nikki Wohlgenannt, die auf ihrer Gitarre „Shallow“ spielte, der Schulband „L‘Oriente“ und einem „Medley“ aus 50 Jahren Popgeschichte vom Lehrer-Chor. Der zum Festakt abschließend gezeigte Schulfilm ließ Erinnerungen erwachen und sorgte für großen Applaus, bevor das Jubiläum mit Köstlichkeiten der Esskultur und vielen interessanten Gesprächen und Begegnungen gefeiert wurde.
MS_Rheindorf-11-2018_25 Die Lerninseln gehören zu den maßgebenden Bestandteilen in der baulichen und pädagogischen Entwicklung der Mittelschule Rheindorf.

Die Begrüßung zum Festakt erfolgte durch Schulleiter Gerd Neururer, weitere Gruß- und Dankesworte folgten von Bürgermeister Kurt Fischer, Bildungsgemeinderätin Doris Dobros, GR und Obfrau des Elternvereins Christine Bösch-Vetter und Christian Kompatscher von der Bildungsdirektion. „Eigentlich sollte neben der goldenen 50 auch eine silberne 25 stehen“, bedankt sich Bürgermeister Fischer bei Gerd Neururer, der mittlerweile auf 25 verdienstvolle Jahre als Schulleiter zurückblicken kann.

_MG_3232 Schüler und Lehrerin begleiteten den Festakt mit humorvollem Dialog über die Zeit von früher und heute an ihrer Schule.

Eine Schule im zeitgenössischen Wandel

_MG_3316 Gerd Neururer blickt auf 25 verdienstvolle Jahre als Schulleiter zurück und berichtete über die baulichen und pädagogischen Entwicklungen über 50 Jahre an seiner Schule.

Bereits 1965 wurden erste Rufe nach einer Schule im Rheindorf laut, im Dezember 1969 beschloss die Gemeindevertretung die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs. Eine Vorgabe dabei war unter anderem auch der Bau eines Lehrschwimmbeckens. Ein Jahr später überzeugten die Gewinner des Wettbewerbs, die Architektengruppe C4, die auch die Volksschule Rotkreuz geplant haben. Von der klaren räumlichen Struktur profitieren die Schüler:innen und Pädagog:innen noch heute. Im September 1973 wurde die Mittelschule Rheindorf - damals noch Hauptschule Rheindorf - nach zweijähriger Bauzeit ihrer Bestimmung übergeben. 

_O1A3105 Das Bild „Der Schwur der Puppe“ war der erste Versuch, mit Kunst am Bau Akzente zu setzen.

Der Lustenauer Gallerist Kurt Prantl organisierte zur Eröffnung ein Werk zeitgenössischer Kunst und sammelte dafür bei den beteiligten Bauhandwerkern 50.000 Schilling. „Der Schwur der Puppe“ war in Vorarlberg der erste Versuch, mit Kunst am Bau Akzente zu setzen. Das Bild und sein Standort in einer Schule waren jedoch sehr umstritten, was aus heutiger Sicht kaum mehr vorstellbar ist. „Aber daran lässt sich gut der Wandel unserer Gesellschaft erkennen. Denn unsere Schule ist immer auch ein Abbild der gesellschaftlichen Verhältnisse, der Veränderungen in der Familienstruktur und in der Arbeitswelt“, erzählt Gerd Neururer.  

Pädagogische Entwicklungen und bauliche Veränderungen

_O1A3154 Gruß- und Dankesworte kamen von Christian Kompatscher (Bildungsdirektion) GR und Obfrau des Elternvereins Christine Bösch-Vetter, Bürgermeister Kurt Fischer, Bildungsgemeinderätin Doris Dobros und Schulleiter Gerd Neururer.

Die pädagogischen Entwicklungen waren innerhalb der vergangenen 50 Jahre enorm. Während bis zum Beginn der 1980er die Kinder in zwei Leistungszüge eingeteilt wurden, erfolgte deren Aufteilung ab 1983 in drei Leistungsgruppen, die dann 2009 von der neuen Mittelschule und heterogenen Stammgruppen abgelöst wurden. Auch das Teamteaching war geboren, eine Organisationsform, die bis heute eine tragende Säule des Unterrichts an einer Mittelschule darstellt. Zu Beginn der 1990er gründeten betroffene Eltern in Vorarlberg eine Integrationsbewegung, die den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung zum Ziel hatte. In der Hauptschule Rheindorf erfolgte der Schulversuch mit Integrationsklassen erstmals im Schuljahr 1996/97 unter Direktor Josef Sohler.

ms-rheindorf_039_marcel_hagen_2008-10-19 Der Bau eines Lehrschwimmbeckens gehörte vor 50 Jahren zu einer Vorgabe für den Architekturwettbewerb.

Die baulichen Veränderungen folgten den pädagogischen Entwicklungen. „Wir haben es während der vergangenen 50 Jahre mit Hilfe unseres großzügigen Schulerhalters geschafft, das Schulgebäude immer wieder funktional an die pädagogischen Verhältnisse anzupassen“, bedankt sich Gerd Neururer bei der Marktgemeinde Lustenau. Die erste Sanierung erfolgte 2008 und umfasste die wärmegedämmte Gebäudehülle, Klassenböden, Schulküche, Turnhalle, Physik- und Musiksaal und die Schaffung großzügiger Lehrerarbeitsräume, was sich sehr positiv auf das Teamwork und das Arbeiten in der Schule auswirkte. Im September 2019 entstanden Lernlandschaften und transparente Klassenzimmer.

50 lehrreiche Jahre für ein glückliches Leben

Während der vergangenen fünf Jahrzehnte haben tausende Lustenauer Schüler:innen die Grundlagen für ihre weitere schulische und berufliche Laufbahn erhalten. Heute befinden sich 270 Kinder an der Mittelschule Rheindorf. Sie stammen aus 20 verschiedenen Geburtsstaaten und haben 10 unterschiedliche Religionsbekenntnisse. „Als Schulleiter bin ich besonders stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler, denen es immer wieder gelingt, aus dem großen Chancenangebot das für sie Passende auszuwählen und so die Grundlage schaffen, um sich ein autonomes und glückliches Leben zu ermöglichen“, freut sich Gerd Neururer.
 
Auch die Marktgemeinde Lustenau gratuliert herzlich und wünscht allen Pädagog:innen und Schüler:innen der Mittelschule Rheindorf viele weitere freudvolle, lern- und lehrreiche Jahre in ihrer Schule.

Weitere Impressionen