News Archivgespräch zur NS-Zeit in Lustenau 3. Oktober 2013
Auf großes Interesse stieß das vierte diesjährige Archivgespräch am Montag, den 23. September. Referent Oliver Heinzle gab den Besucherinnen und Besuchern einen allgemeinen Überblick über die NS-Zeit in Lustenau, wobei er durchaus auch auf einzelne Themenbereiche, wie zum Beispiel dem Anschluss und die Verfolgung politischer Gegner, genauer einging. Die vorgetragenen Ausschnitte aus Interviews mit Lustenauer Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, vermittelten dem Publikum die damaligen dramatischen Ereignisse. Oliver Heinzle stellte unter anderem fest, dass die gegen den Nationalsozialismus eingestellten Menschen in einem Klima der ständigen Furcht vor Denunziation und Verhaftung lebten. Diese Schilderungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zeigten aber auch die anfängliche Begeisterung in großen Teilen der Bevölkerung und die Hoffnung der Menschen auf Arbeit und ein besseres Leben auf.
Opfer von Gewalt und Diktatur
Ebenfalls thematisiert wurden die Opfer von Gewalt und Diktatur und die Verdrängungsmechanismen nach dem Zweiten Weltkrieg. Wobei aus einigen Zeitzeugenaussagen hervorgeht, dass die Menschen in Lustenau während des Krieges sehr wohl um die NS-Euthanasie und die Existenz von Konzentrationslagen wussten, darüber jedoch nur „hinter vorgehaltener Hand“ redeten.
Am Montag, den 21. Oktober, wird Wolfgang Scheffknecht um 18.30 Uhr bei einem weiteren Archivgespräch über Erinnerungskultur in Lustenau im „Zeitalter der Extreme“ referieren.