Die Tendenz, dass Allgemeinmediziner:innen in eine Praxis gehen, ist leider nicht sehr groß, weiß Gemeinderätin Dr. Susanne Andexlinger. „Es ist etwas anderes, als in einem Team im Krankenhaus zu arbeiten. Wir suchen deshalb Nachwuchsmediziner:innen auch über Netzwerke und Veranstaltungen der Ärztekammer, um sie für die Arbeit in einer Praxis zu gewinnen. Die Gemeinden finanzieren hierfür zwar oft vor, um Risiken zu verringern. Aber meistens müssen dennoch Investitionen gemacht werden, die den Anreiz für die eigene Praxis wieder schmälern“, erklärt die Gemeinderätin, die selber Ärztin ist. „In nahliegender Zeit werden einige unserer Allgemeinmediziner:innen in Pension gehen, dann wird die Herausforderung noch größer, um motivierte Praktiker wie Philipp zu gewinnen“, sagt Bürgermeister Fischer.

Seiner beruflichen Zukunft sieht der Arzt sehr positiv entgegen. Die jetzige Praxis in der Bahnhofstraße ist nicht barrierefrei. Deshalb verlegt er seinen Standort ab Herbst 2024 in den neuen Campus Rotkreuz, dort, wo mit dem betreuten Wohnen und der Kleinkindbetreuung auch unterschiedliche Generationen aufeinandertreffen. „Der perfekte Standort für eine Arztpraxis“, freut sich Philipp Würtinger, obwohl er bereits jetzt nicht über zu wenige Patienten klagen kann. Er weiß, dass es auch immer noch Menschen gibt, die keine oder nur schwer Aufnahme bei einem Hausarzt finden. „Wir übernehmen alle Patient:innen meiner Vorgängerin und versuchen - solange noch Kapazitäten da sind - auch Lustenauerinnen und Lustenauer, die noch keinen Hausarzt haben, aufzunehmen“, sagt Dr. Würtinger deshalb.

 

Ein herzliches Dankeschön für 30 verdienstvolle Jahre an Frau Dr. Angelika Häfele-Giesinger. Alles Gute wünscht ihr und Dr. Philipp Würtinger die Marktgemeinde Lustenau.