News Aufruf des Bürgermeisters 18. Juni 2015
In den letzten Wochen und Monaten haben sich viele Flüchtlinge auf den Weg gemacht, um Krieg, Verfolgung und Folter zu entfliehen. Die vorhandenen Betreuungsstrukturen reichen nicht aus, um alle Ankommenden angemessen unterzubringen und zu versorgen. Wir wollen nicht zusehen, wie Menschen in Zelten oder im vollkommen überfüllten Flüchtlingslager Traiskirchen ausharren müssen.
Kurzfristig werden wir deshalb Räumlichkeiten im „Schützengarten, unserem Treffpunkt für Soziales und Gesundheit“ für 18 Flüchtlinge öffnen. Das ist aber nur eine provisorische Lösung, wir müssen schnellstmöglich dauerhafte Quartiere für die hilfesuchenden Menschen finden.
Besonders schwierig ist die Situation derzeit für syrische Flüchtlinge. Ihnen wird wohl rasch Österreich Asyl zuerkannt, das heißt aber auch, dass sie die Aufnahmeeinrichtungen, die nur während des Asylverfahrens zur Verfügung stehen, wieder verlassen und sich eine Wohnung suchen müssen. Sie sind von akuter Obdachlosigkeit bedroht.
Private leerstehende Wohnungen gesucht
In Lustenau stehen derzeit rund 800 (!) private Wohnungen leer. Wenn wir es schaffen, einen Teil dieses Wohnraums zu vermitteln, wird auch der soziale Wohnbau entlastet. Denn auch viele Lustenauerinnen und Lustenauer brauchen eine günstige Wohnmöglichkeit.
Die 1100 Sozialwohnungen in Lustenau sind alle besetzt und so sind wir dringend auf die Aktivierung des privaten Leerstandes angewiesen.
Bitte lassen Sie uns wissen, wenn Sie die Möglichkeit haben, günstigen Wohnraum (bezugsfertig oder gut renovierbar) bereitzustellen! Wir sind erreichbar: Sozialreferat 05577/8181-303.
Netzwerk „LustenauerInnen helfen Flüchtlingen“ gegründet
Zusammen mit engagierten Mitarbeitern aus der Verwaltung haben wir uns mit ehrenamtlichen Helfern und Institutionen zusammengetan und das Netzwerk „LustenauerInnen helfen Flüchtlingen“ ins Leben gerufen. Denn diese haben bislang schon wertvolle Arbeit geleistet und sind mit ihrem Erfahrungsschatz eine unverzichtbare Stütze bei diesem Projekt.
An dieser Stelle bedanke ich mich bei Pfarrer Josef Drexel, Werner Harder, Heike Riedmann-Hofer von den drei Pfarren, Rebecca Hopfner (Caritas) und Nadine Giessmann von den Pfadis, Philipp Schertler, Wolfgang Deflorian, Reinhard Wohlgenannt vom Roten Kreuz, Hedwig Natter und Sigi Hämmerle von den Sozialdiensten, Silvia und Helmut Hagen vom Cafe Lila, Gertraud Sucher, Mittelschuldirektor Gerd Neururer, Gemeinderätin Christine Bösch-Vetter und Sozialwissenschaftlerin Helga Kräutler für deren Unterstützung.
Informationsveranstaltung
In einer Bürgerveranstaltung möchten wir für Fragen zu den Themen „Wohnen und Vermieten“ zur Verfügung stehen. Wir informieren und sammeln auch, welche Möglichkeiten es gibt, wenn Sie stundenweise Flüchtlinge begleiten und im Alltag unterstützen möchten. Die Veranstaltung wird im Gemeindeblatt zeitgerecht angekündigt.
Herzlichen Dank für Eure Unterstützung!
Euer Bürgermeister
Kurt Fischer