News Ausgezeichnete Botschafterinnen und Botschafter für den Klimaschutz 31. Januar 2024
Seit 30 Jahren holt die Marktgemeinde Lustenau Menschen vor den Vorhang, die den Umwelt- und Klimaschutz vorantreiben und vergibt für ihr vorbildliches Handeln den Lustenauer Umweltschutzpreis. Preisträgerin 2023 ist die HAK/HAS mit ihrem Schulgarten, der in einer Gemeinschaftsarbeit in ein vielfältiges Naturparadies verwandelt wurde. Die einst öde Grünfläche bietet jetzt neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere und neue Lernorte für die Schülerinnen und Schüler und das Lehrerteam.
© Lukas Hämmerle
Bei der feierlichen Verleihung wurden auch die Preisträgerinnen und Preisträger aus 2021 geehrt. Als Laudator konnte die Gemeinde Univ.-Prof. Markus Rhomberg, Geschäftsführer des Wissenschaftsverbunds Vierländerregion Bodensee, gewinnen. Für die erfrischende musikalische Umrahmung sorgten Malea Fischer und Naima Waibel von der Rheintalischen Musikschule. Umweltgemeinderätin Christine Bösch-Vetter gratulierte allen Preisträgerinnen und Preisträgern und fand anerkennende Dankesworte: „Ihr habt gute Ideen umgesetzt, die wir weitererzählen können und seid wichtige Multiplikatoren, wenn es darum geht, über den eigenen Kreis hinaus wirksam zu werden.“ Herzlichen Glückwünsch an alle Preisträgerinnen und Preisträger!
Mitwirkung mit Wirkung
Sie packen selber an, wenn es darum geht, Wiesen und Bäche von Abfällen zu befreien. Sie sorgen für Biodiversität. Sie schaffen vorbildhaften Wohnraum und kümmern sich liebevoll um ihre Schulumgebung: „So vielseitig ihr Engagement, so einig sind sie sich in ihrer Überzeugung, mit ihrem Tun etwas zu bewirken und anderen Mut zu machen. Sie alle erkennen Probleme und finden gute Lösungen dafür, die sie auch in die Realität umsetzen“, würdigte Markus Rhomberg das Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger.
Jugendliches Engagement im Gymnasium
Nach der Devise „Selber anpacken“ hat das Gymnasium während des Corona-Lockdowns die Initiative ergriffen und die Schulumgebung samt Bächen und Wegen im Ried von 1700 Litern Abfall gereinigt. Mehrere Klassen haben sich daran beteiligt und auch eine Strategie entwickelt, um das Abfallproblem sichtbar zu machen. So haben die jungen Leute 20 Mobiles mit kreativen Sprüchen zum Nachdenken über Abfallvermeidung gestaltet und damit auch andere zum Handeln bzw. Nicht-Handeln aufgefordert. Für dieses jugendliche Engagement gab es den 1. Anerkennungspreis 2021.
Von besonderem Wert
Mehr als 13.000 Quadratmeter groß ist die Streuobstwiese von Anton Häusler in der Mühlefeldstraße 13. Das sind fast zwei Fußballplätze und damit die größte noch erhaltene Obstwiese im Ort. 16 unterschiedliche Apfel- und Birnensorten wachsen auf der Wiese, mit mehreren 1000 Kilogramm Obst ist Anton Häusler der wichtigste Streuobstlieferant der Gemeinde. Aus seinen Weinäpfeln wird auch spezieller Apfelessig für den Lustenauer Senf hergestellt. Anton Häusler erhielt den 2. Anerkennungspreis 2021 für den Erhalt und die Pflege der Streuobstwiese - die Streuobstwiesen sind seit kurzem sogar als immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt.
Herzensangelegenheit
Den Hauptpreis 2021 erhielten Irmtraud und Alexander Bayer für ihr Umwelt- und Wohnprojekt „Union“ in der Reichsstraße. Die Union, so beschreiben es die Preisträger, ist „eine Vision. Eine Herzensangelegenheit und ein Forschungsprojekt“. Die Wohnanlage bietet leistbaren Wohnraum für 150 Menschen, einen begrünten Innenhof mit Blumenwiese, eine eigene Stromerzeugung, E-Mobilität für PKW und Fahrrad und eine Rad-Reparatur-Servicestation. Dazu kommt, dass die Mieterinnen und Mieter gemeinsam mit der Fachhochschule und dem Energieinstitut an der Energie-Optimierung arbeiten können. Damit punktet die Union in Sachen Ökologie, Ökonomie und was das gemeinschaftliche Zusammenleben angeht.
Wundersame Verwandlung
2018 setzten HAK-Direktor Hannes Scheffknecht und Fachlehrerin Christine Feuerstein die Initiative: Das mehr als 10.000 Quadratmeter große Schulgelände sollte in einen Naturgarten umgestaltet werden. Fünf Jahre und viele Schweißtropfen und Hirnschmalz später bietet die einst öde Rasenfläche neue Lebensräume für Pflanzen und Tieren und neue Lernorte für die Schülerinnen und Schüler und das Lehrerteam. Mit fachlicher Unterstützung haben sie im Wechsel der Jahreszeiten geplant, Frühjahrsblüher und Sträucher gepflanzt, umgegraben, Blumenwiesen gesät, Unkraut gejätet, ein Insektenhotel und ein Hochbeet gebaut und zum ersten Mal Kartoffeln geerntet. Als der Schulgarten immer mehr zum Lern- und Rückzugsort für die Jugendlichen wurde, kam ein Outdoor-Klassenzimmer mit Sträuchern und schattenspendenden Bäumen dazu. Nun werden bald wieder die ersten Frühlingsboten erblühen und den Schulgarten in ein Meer aus Narzissen, Himmelschlüsseln, Buschwindröschen, Krokussen, Hyazinthen und Schneeglöckchen verwandeln. Für ihr vielfältiges Naturparadies erntete das Schulteam der HAK/HAS den Umweltschutzpreis 2023!