News Ausstellung zum Lebenswerk von Herbert „Heri“ Mayer im dô 30. August 2023
Der bekannte Lustenauer Grafiker, Künstler und Musiker Herbert „Heri“ Mayer, der im vergangenen Jahr verstorben ist, hat ein ebenso umfangreiches wie vielfältiges Werk hinterlassen. Ein Werk, „inspirierend, berührend, bewegend“ und zu schade, um im Lager und der Vergessenheit zu verschwinden, finden Familie und Künstlerfreunde von Heri, allen voran Sohn Daniel und der Lustenauer Bildhauer und Keramiker Markus Grabher. Gemeinsam haben sie die Ausstellung „Lebenswerk Herbert Mayer“ kuratiert, die im dô eine Auswahl aus dem rund 1600 Arbeiten, vor allem Malerei und Keramik, umfassenden Nachlass präsentiert.
Farbintensiv, kraftvoll
„Mein Vater hat fürs Malen gelebt. Er war ein Künstler, der lieber gemalt als ausgestellt hat“, erklärt Daniel Mayer das große Konvolut an vorhandenen Arbeiten. In der aktuellen Ausstellung in den großzügigen hellen Räumen des dô sind vom 7. bis 9. September mehr als 100 Exponate, Bilder, Grafik und keramische Arbeiten aus allen Schaffensphasen, zu sehen.
Herbert Mayer, geboren 1951, wollte eigentlich Modezeichner werden, ergriff dann aber den Beruf des Grafikers und machte sich 1980 mit einer Werbeagentur selbständig. Parallel dazu war er als bildender Künstler tätig, verwirklichte sich aber auch musikalisch, vor allem gemeinsam mit Harry Scheffknecht als Part des Duo Bartlis. Waren die künstlerischen Anfänge von Herbert Mayer noch stark von der Auseinandersetzung mit Paul Klee geprägt, befreite sich seine Malerei später, wurde farbintensiver und kraftvoller.
In der Landschaft
Neben Aktzeichnung und -malerei, die er zusammen mit Walter Khüny und Edgar Leissing betrieb, hat es ihm vor allem die Landschaft angetan. Tief in der Landschaft verwurzelt, mitten in der Landschaft stehend, direkt vor Ort, im Lustenauer Ried, aber auch in Hügeln Andalusiens oder in den Weinbergen des Piemont, entstanden seine Gemälde als Mischtechniken in kraftvollem Duktus. Zwischen Fläche und Tiefe, inspiriert vom in der Natur Geschauten, konnte Herbert Mayer aber auch feine Töne anschlagen und teilweise auch Richtung Abstraktion gehen. „Authentisch und voll dabei, spürt man in Allem, was er gemacht hat, die gleiche Kraft“, charakterisiert ihn Markus Grabher, den als künstlerischer Wegbegleiter eine langjährige Freundschaft mit Herbert Mayer verband. Man diskutierte, tauschte sich aus, kritisierte, und die von beiden praktizierte Keramik war nur einer von vielen gemeinsamen Anknüpfungspunkten.
Eigener Stil
Denn auch als Keramiker, der vor allem Gefäße und Gebrauchskeramik wie Schalen oder Kannen herstellte, hatte Herbert Mayer seinen eigenen Stil. Zudem gab er gut besuchte Kurse und hat u.a. mit Thomas Bohle, einem der heute bekanntesten Keramiker im Land, zum Arbeiten mit Ton gebracht.
Neben den bildnerischen Arbeiten und Keramiken fokussiert die Retrospektive im dô auch auf die Musik, der sich Herbert Mayer in den letzten Jahren verstärkt zugewandt hat: die CDs der Bartlis liegen auf und sowohl Eröffnung als auch Finissage sind musikalisch begleitet.
Termine
Ausstellung Lebenswerk Herbert Mayer
dô, Dornbirner Straße 19, Lustenau
Vernissage Do, 7. September 2023, ab 18 Uhr, Musik: Harry Scheffknecht & Trio
Öffnungszeiten 7. bis 9. September, jeweils 17.30 bis 21 Uhr
Finissage Sa, 9. September 2023, ab 18 Uhr, Musik: Jazzfass