News Begeisterte Kinder bei der „Woche der Vielfalt“ im W*ORT 28. August 2018
„Gehe 100 Schritte in den Schuhen eines Anderen, wenn du ihn verstehen willst“, rät ein altes indianisches Sprichwort. In diesem Sinne hatten 12 Lustenauer Kinder eine Woche lang die Möglichkeit, verschiedene Dimensionen von Vielfalt – Herkunft, Geschlecht, Alter, körperliche Beeinträchtigung – zu erfahren und erforschen.
Sommerprogramm im W*ORT
Kann jemand im Rollstuhl begeisterte Sportlerin sein? Mögen Syrer auch europäische Musik? Gibt es Mädchen, die gerne an Autos herumbasteln und Buben, die gerne Blumensträuße binden? Kann man noch Spaß haben, wenn man „URalt“ ist? Und wie begegnet man Gehsteigkanten, Terminen im 3. Stock ohne Lift und engen WC-Anlagen, wenn man körperlich beeinträchtigt ist? Können Blinde ein buntes Essen genießen und wie ist es, wenn man aufgrund einer anderen Hautfarbe immer „anders“ ist? Diesen und vielen anderen Fragen wurde mit täglich wechselnden ReferentInnen im Rahmen des Sommerprogramms im W*ORT auf den Grund gegangen.
Gemeinsamkeiten entdecken, Erfahrungen machen
Initiiert wurde das Projekt von Anya Fleischmann, Fachstelle für Zusammen.Leben der Marktgemeinde, mit dem Ziel, Kinder für die Verschiedenheit der Menschen und damit einhergehend ihren Bedürfnissen zu sensibilisieren. Oft werden dabei aber auch Gemeinsamkeiten entdeckt, Geschichten ausgetauscht, Erfahrungen weitergetragen. „Am Besten hat mir der Parkour im Rollstuhl gefallen, wir haben sogar auf unterschiedlichen Untergrund wie Asphalt, Kies, Pflastersteine geachtet“, erzählt die 13-jährige Ida begeistert. Ein weiteres Highlight für die Teilnehmer war die Fluchtgeschichte von Yaser sowie die Auseinandersetzung mit der Blindenschrift und besonderen Geräten, die es sehbehinderten Menschen ermöglichen, den Alltag zu bewältigen.
Workshop zu Alter und Generation
Silvia Benz vom Sozialreferat der Marktgemeinde Lustenau gestaltete den Workshop zum Thema „Alter und Generation“ und fand besonders beeindruckend, wie einfühlsam sich die Kinder bei den Rollenspielen gegenüber älteren Menschen zeigten: „Sie fanden viele positive Zuschreibungen und Eigenschaften für ihre Großeltern und finden das manchmal langsamere Tempo der Älteren richtig gut.“ Am Freitag wurden die Eindrücke und Ergebnisse der Öffentlichkeit, insbesondere natürlich den Eltern und FreundInnen der Kinder präsentiert. Auch Bürgermeister Kurt Fischer war unter den Besuchern und zeigte sich beeindruckt: „Es ist faszinierend, mit welcher Unvoreingenommenheit die Kinder ans Werk gehen. Auch ihre Sensibilität ist spürbar – solche Erfahrungen prägen natürlich und Projekte wie diese tragen zu einer vielfältigen und gerechteren Gesellschaft bei.“