News CD-Präsentation zum 100. Geburtstag von Maria Bösch-Fußenegger 21. Juni 2023

evelinfinkmennel

„Kond zu mir ga singa“ – Dieser schlichten Einladung der Lustenauer Musikerin und Musikpädagogin Maria Bösch-Fußenegger folgten hunderte von Menschen, um zwischen 1946 und 1988 in einem der von ihr gegründeten und geleiteten Chöre mitzusingen. Anlässlich des 100. Geburtstages der ersten studierten Kirchenmusikerin Vorarlbergs und bekannten Volkspädagogin erscheint unter dem gleichnamigen Titel eine CD, die ihr umfangreiches Werk und Schaffen würdigt. Die Gemeinschaftsproduktion der Marktgemeinde Lustenau und des ORF wird bei einer Livesendung von Radio Vorarlberg am 28. Juni im Publikumsstudio des ORF in Dornbirn vorgestellt.

Damit geht nicht nur für die sechs Kinder von Maria Bösch-Fußenegger, die stolz sind, „eine so mutige und beharrliche Pionierin der Musikvermittlung, des Chorgesanges und der Musikkultur als Mutter gehabt zu haben“ und dankbar, dass ihnen die Musik als „lebensbegleitender Schatz“ (Gabi Bösch, Tochter) weitergegeben wurde, ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Auch Kulturgemeinderat Vizebürgermeister Daniel Steinhofer freut sich: „Maria Bösch-Fußenegger war ein Fixstern am Lustenauer Kulturhimmel. Ich bin froh, dass wir mit dieser CD-Produktion ihr Werk zumindest teilweise in Erinnerung rufen und für die Nachwelt dokumentieren können.“ Dass dies möglich wurde, ist vor allem auch Evelyn Fink-Mennel zur verdanken. Die Musikerin, Musikethnologin, Pädagogin und Initiatorin des Zentrum Volksmusikforschung an der Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik hat sich intensiv mit dem Nachlass befasst und umfangreiche Recherchearbeit geleistet. „Der Gründerin und Leiterin dreier Chöre – in Lustenau der „Cäcilienkinderchor Lustenau“ und die „Lustenauer Dorfschwalben“ und in Dornbirn der mit Kindern aus ganz Vorarlberg besetzte „Kinderchor Studio Vorarlberg“ –, der Komponistin und Arrangeurin von weltlicher und liturgischer Vokalmusik, der Sängerin „mit schöner Alt Stimme“ und gefragten Stimmbildnerin werden biografische Blitzlichter zuallererst und am objektivsten in klingender Form gerecht“, schreibt Evelyn Fink-Mennel, die auch die Musikauswahl getroffen hat, im Booklet-Text zur CD.

Zeitdokument

Wie aus dem Nachlass hervorgeht, wurden im ORF Studio Vorarlberg über 600 Titel (!) eingesungen. Aus den 31 für die CD verfügbaren Aufnahmen hat Fink-Mennel 16 Titel ausgewählt, „die die musikalisch-qualitative und inhaltliche Chorarbeit der ,Schule Bösch-Fußenegger' greifbar machen“. Darunter finden sich alt überlieferte Lustenauer Volks- und Brauchlieder, gesungen „bim Bänkla“, und neue heimatbezogene Volkslieder von komponierenden Zeitgenossen und Bösch-Fußenegger selbst. A-cappella-Kompositionen und Volksliedsätze nehmen Ideen der Jugendmusikbewegung des frühen 20. Jahrhunderts auf und machen die CD zu einem Zeitdokument, abgerundet durch eine Live-Aufnahme der 1. Schubertiade von 1976 mit Christa Ludwig und dem Vokalensemble Maria Bösch-Fußenegger als 17. Track und Zugabe.

CD-Präsentation „Kond zu mir ga singa“
Mittwoch, 28. Juni, ORF Landesstudio in Dornbirn
mit Gesprächen mit Wegbegleiter:innen, Live-Musik und Gesang

Einlass ab 19.15 Uhr, Begrüßung 19.45 Uhr, Live-Sendung aus dem ORF von 20.05 bis 21 Uhr.
Moderation: Martina Köberle 

Die Veranstaltung ist öffentlich, Anmeldung unter kultur@lustenau.at

Die von Christoph Hofer/chilidesign gestaltete CD mit dem umfangreich bebilderten Booklet ist anschließend im BOTTA erhältlich.