News CORONAVIRUS! Zämmo heba 9. April 2020

Krisenstab

Die Karwoche ist schon die vierte Woche des Ausnahmezustands, der auch das bevorstehende Osterfest in vielfacher Weise dominieren wird.

Zu Beginn der Woche hat die Bundesregierung einen Stufenplan für die schrittweise Öffnung von Geschäften nach Ostern präsentiert, gleichzeitig aber die bestehenden Maßnahmen verlängert und zusätzliche Verpflichtungen für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in allen Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln eingeführt. Bis Ende Juni wird es keine öffentlichen Veranstaltungen geben und erst Ende April soll entschieden werden, ob die Schulen und Kindergärten wieder uneingeschränkt öffnen können. 

Dieser schrittweise Übergang zu einer gewissen Normalität im öffentlichen Leben ist nur dann möglich, wenn wir uns weiter an die Maßnahmen halten und unsere sozialen Kontakte auf ein Minimum reduzieren, so schwer uns das vielfach fällt.

Umso dankbarer sind wir als Verantwortliche im Krisenstab der Gemeinde, dass uns die regelmäßigen Berichte unserer Sicherheitswache und auch eigene Erfahrungen zeigen, wie diszipliniert sich unsere Lustenauer Bevölkerung in dieser schweren Zeit verhält. Und bei allen Unwägbarkeiten der Entwicklung dieses heimtückischen Virus ist es sicher kein Zufall, dass wir bei uns in Lustenau seit Tagen keine neuen Coronafälle verzeichnen mussten.

Daher meine eindringliche Bitte an euch alle: Gebt dem Virus möglichst keine Chance, indem ihr euch und damit auch eure Mitmenschen möglichst gut schützt – durch das vielzitierte Abstandhalten, durch das gezielte Tragen von Schutzmasken und durch die Reduktion von Sozialkontakten auf das notwendige Mindestmaß. Und bitte schaut vor allem auf die älteren Menschen in eurem persönlichen Umfeld, sie sind besonders gefährdet und brauchen deshalb besonderen Schutz.

Trotz des Hoffnungsschimmers einer schrittweisen Öffnung nach Ostern ist diese globale Gesundheitskrise mit ihren lokalen Auswirkungen auf unser Zusammenleben und unsere Wirtschaft noch lange nicht ausgestanden. Bis wirksame Medikamente und vor allem ein Impfstoff verfügbar sein werden, müssen wir uns auf wirksame Schutzmaßnahmen konzentrieren.

Wir haben in den letzten gut drei Wochen bewiesen, was durch Eigenverantwortung und Selbstdisziplin alles möglich ist. Und, was mich besonders freut: Wir zeigen einen großen Zusammenhalt, eine großartige Hilfsbereitschaft und Solidarität.

Ja, Lustenau hält zusammen, #luschnouhebtzämmö – und das in vielfacher Weise: Wir halten uns zusammen an die Maßnahmen, wir halten zu unseren lokalen Geschäften und Betrieben, wir schützen die, die besonders gefährdet sind und sind dankbar für die Menschen, die in dieser Zeit besonders gefordert sind, insbesondere im medizinischen Bereich, im Pflegebereich und im Rettungswesen.

Wie sehr trotz größter Arbeitsbelastung gerade auch in diesen Bereichen die krisenbedingte Not erfinderisch macht, zeigen die Teams unserer Seniorenhäuser, die ihren BewohnerInnen die Möglichkeit bieten, mit ihren Angehörigen per Videokonferenz zu kommunizieren. Natürlich hoffen wir alle, dass wir auch unsere Seniorenhäuser bald wieder für Besucherinnen und Besucher öffnen können, aber die zum Teil tragischen Erfahrungen aus anderen Ländern führen uns drastisch vor Augen, dass wir gut beraten sind, hier mit höchster Vorsicht zu handeln.

„Loos, d’ Gsondheit ischt alls,“ schließt Hannes Grabher eines seiner Gedichte, und deshalb zum Schluss nochmals einen große Dank an euch alle für eure Mitwirkung im Kampf gegen Corona, für eure eigene Gesundheit und die eurer Mitmenschen. ​


Ich wünsche euch ein gesegnetes Osterfest, lônd jetz’ nid lugg, stônd zämmo, haltind Abstand und blibind gsond!

Euer Bürgermeister
Kurt Fischer