News dô ist Raum für Kunst 9. Januar 2025
Nachdem die Bibliothek das dô als Ausweichstelle wieder verlassen hat, können die Räumlichkeiten an der Dornbirner Straße wieder neu bespielt werden. Den Anfang im dô für jung und älter machen zwei Ausstellungen, die sich – jede auf ihre spezielle Art – dem Thema Natur widmen.
„Streubüschen“ – Ausstellung von Gerhard Winkler
Am Donnerstag, den 9. Jänner, wird um 19 Uhr die Ausstellung des Dornbirner Künstlers Gerhard Winkler eröffnet. Mit „Streubüschen“ nimmt der 1939 in Wien geborene Maler und langjährige Kunstpädagoge die Betrachter:innen seiner Werke mit auf einen Streifzug durch das Lauteracher Ried. Gerhard Winkler braucht man Kunstaffinen nicht mehr vorzustellen – die bildnerische Bestandsaufnahme von Dornbirner Industriebauten sind genauso bekannt wie die Engelbilder hinter Glas. In seinem Spätwerk widmet sich Winkler vermehrt der Natur, vor allem dem Ried, wo er in der Verbundenheit mit der ihn umgebenden Welt „Stille, Frieden und Inspiration“ findet. In der Tradition der Pleinair-Malerei entstehen auch die jüngsten Arbeiten Winklers in Öl auf Leinwand direkt vor dem Motiv. Stets unterwegs mit dem Malerwägelchen des sogenannten Blaumalers Alfons Luger, der zu Vorarlbergs bedeutendsten Impressionisten zählte, erlebt der Künstler, dem Wetter ausgesetzt, bei Sonne und Regen, Hitze und Kälte, im Malprozess Selbstvergessenheit. Seine Serie „Streubüschen“, die über das reine Abbilden hinausgeht, ist Anregung, unsere Beziehung zur (Um)welt zu hinterfragen, aber auch ein Appell, sorgsam mit dem Naturschatz Ried umzugehen. Kuratiert wurde die Ausstellung von Matthias Bildstein.
„floral“ – Ausstellung von Roland Schuster
Am Freitag, den 10. Jänner wird um 19 Uhr die zweite Ausstellung eröffnet, die Bilderserie „floral“ von Roland Schuster. Als Grafikdesigner hat Schuster über vier Jahrzehnte lang die Werbeauftritte vieler regionaler und internationaler Unternehmen und öffentlicher Institutionen, wie die Marktgemeinde Lustenau, geprägt. Parallel zu seinem Brotberuf hat sich Roland Schuster zwar immer schon mit Malerei befasst, doch erst seit seiner Pensionierung findet er ausreichend Zeit und die Muße, sich dieser Leidenschaft intensiv zu widmen. So ist zuletzt der Zyklus „floral“ mit Gemälden in bestechender Farbigkeit, Acryl auf Leinwand, zumeist in quadratischen Formaten, entstanden. Abstrahieren und Reduzieren lautet die Zauberformel, wenn es darum geht, das Geschaute, die Anleihen aus Flora und Fauna, das rasch Skizzierte in der Ruhe des Ateliers auf die Leinwand zu bringen. Hand und Auge Roland Schusters erweisen sich dabei als unbestechlich, untrüglich und jahrzehntelang geschult sein Gespür für Farbharmonien, Töne und Schattierungen. Aus der Fläche leuchtender Bildwelten, die komplett auf Tiefenwirkung verzichten, wachsen Blüten, Blätter und Gräser in geordneter Fülle. Kuratiert wurde die Ausstellung von Roswitha Buhmann.