News DOCK 20 unterstützt ukrainische Künstlerinnen 25. Januar 2023
Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind in allen Lebensbereichen spürbar. Auch für viele Künstler:innen hat der Angriff Russlands es unmöglich gemacht, Leben und Arbeiten in gewohnten Bahnen fortzuführen. Viele von ihnen sind seit Kriegsbeginn aus dem Land geflohen. Für den Erhalt der ukrainischen Kunst- und Kulturszene und in Solidarität mit ukrainischen Künstler:innen vergibt das DOCK 20 heuer zwei Arbeitsstipendien an Künstler:innen, die aufgrund des Krieges das Land verlassen mussten.
Mithilfe der Stipendien in Höhe von jeweils 1500 Euro soll es den beiden ermöglicht werden, auch weiterhin im Bereich bildender Kunst tätig zu sein. Aus den Vorschlägen der Plattform „Office Ukraine“ wurden die beiden Künstlerinnen Nataliya Ilchuk und Maria Proshkowska für das Stipendium ausgewählt. Beide Künstlerinnen werden bereits international rezipiert und arbeiten insbesondere an der Schnittstelle von Performance und Medienkunst.
Im DOCK 20 Schaufenster zu sehen
„Wir freuen uns sehr, dass Arbeiten von ihnen im Februar im Schaufenster des DOCK 20 zu sehen sein werden und stellen sie in dieser und kommenden Ausgaben im Gemeindeblatt vor. Die Arbeiten der beiden Künstlerinnen sind vom 1. bis 28. Februar 2023 im Schaufenster des DOCK 20 nach Einbruch der Dunkelheit zu sehen“, berichtet Kuratorin Anne Zühlke. Ausgewählt wurden die Künstlerinnen aus Vorschlägen der Plattform „Office Ukraine. Shelter for Ukrainian Artists“. In Vorarlberg wurden unter anderem Residency-Kooperationen mit der Villa Müller in Feldkirch und der Kulturabteilung der Stadt Bregenz erfolgreich durchgeführt und damit insgesamt 19 Künstler:innen die Möglichkeit gegeben, an ihren Projekten zu arbeiten. Insgesamt konnte das Office Ukraine im vergangenen Jahr österreichweit 360 Künstler:innen unterstützen.
Die Künstlerin Nataliya Ilchuk
Den Beginn macht die 1985 in Lemberg geborene Video- und Medienkünstlerin Nataliya Ilchuk. Sie interessiert sich für Veränderungen der menschlichen Wahrnehmung durch die Massenmedien und der Darstellung von Identität auf dem Bildschirm. Hierfür untersucht sie digitale Bilder, vor allem aus den den Neunziger- und Nullerjahren aus der Ukraine. Für hre Arbeit „Livemusic“ aus dem Jahr 2021 porträtierte sie Jugendliche auf einem Drum’n’Bass Konzert 2007. Für ihre Arbeiten montiert sie bestehendes Material so zusammen, dass sie eine neue, andere Botschaft vermitteln als ursprünglich gedacht. Die Arbeit „Livemusic“ ist somit nicht nur ein Porträt der Postsowietjugend in der Ukraine, sondern auch ein Nachdenken über die Bedeutung von Bildern und ihrem Nachleben im Zeitalter der Digitalität.