News Durch Musik und Verein verbunden: Film zu 125 Jahre MV Concordia 16. Mai 2024

Man schrieb den 20. Jänner 1899, als im Gasthof Linde 16 Musiker zusammenkamen, um einen eigenen Rheindorfer Blasmusikverein zu gründen. Das war die Geburtsstunde des Musikverein Concordia, der heute 75 Mitglieder zählt und 2024 sein 125-jähriges Bestehen feiert. Zum Jubiläum hat Obmann-Stellvertreter Oliver Huber, einen Film produziert, der einen ganz speziellen Blick auf die Vereinsgeschichte wirft. Der 90-minütige Film „Freunde fürs Leben“, der bei seiner Premiere in der Lustenauer Kinothek begeistert aufgenommen wurde, ist auf dem YouTube-Kanal des MV Concordia zu sehen.

Oliver Huber hat mit der Produktion des MV Concordia-Jubiläumsfilms Freunde fürs Leben ein Zeitdokument geschaffen. (Foto Marcel Oliver Huber hat mit der Produktion des MV Concordia-Jubiläumsfilms "Freunde fürs Leben" ein Zeitdokument geschaffen.

Oliver, wie ist die doch eher ungewöhnlich Idee entstanden, zum 125-Jahr-Jubiläum des MV Concordia einen Film zu machen?

Wir wollten etwas machen, das Bestand hat und ein Stück weit auch ein Zeitdokument ist. Gleichzeitig sollte es etwas Interessantes sein, in dem sich die Mitglieder und Ehrenmitglieder auch wiederfinden können. Eine Vereinschronik und tolle Bücher über die Concordia gibt es schon, und so sind wir auf die Idee gekommen, einen Film zu produzieren. Der Ausgangspunkt sollten Interviews mit Mitgliedern und Ehrenmitgliedern sein, die noch viel von früher zu erzählen wussten. Dann haben wir beschlossen, nach altem Filmmaterial zu suchen und daraus haben sich dann schließlich 90 Minuten Film entwickelt.

Hast du eine besondere Affinität zum Film bzw. Filmemachen?

Filmen ist schon länger ein Hobby von mir, auch wenn ich es nicht immer regelmäßig oder besonders intensiv betreibe, und auch in meinem Beruf in der Kommunikationsabteilung der illwerke vkw habe ich schon einige Filmprojekte begleitet.

Das vergangene Jahr war aber bestimmt sehr intensiv…

Es war tatsächlich sehr intensiv, weil es unglaublich zeitaufwändig war und weil sehr viel passiert ist, und gleichzeitig extrem spannend, wenn ich an die Materialsichtung denke.

Wie bist Du vorgegangen bei der Recherche, woher stammt das Bildmaterial für „Freunde fürs Leben“?

In der ersten Phase haben wir Archivmaterial gesucht. Da haben uns die Mitglieder viel zugetragen, aber auch dem Aufruf im Gemeindeblatt verdanken wir viele Fotos aus privaten Beständen oder Filmschnipsel, an die wir sonst nie gekommen wären. Wichtig war vor allem auch die Zusammenarbeit mit Oliver Heinzle vom Gemeindearchiv.

Aus welcher Zeit stammen die ältesten Bilddokumente im Film?

Von der ersten Zeit nach der Vereinsgründung gibt es natürlich noch nicht so viel Bildmaterial. Die frühesten Fotos stammen noch aus den Zeiten der Harmonie, des ersten Lustenauer Musikvereins, also vom Ende des 19. Jahrhunderts. Das erste Concordia-Foto datiert von 1906. Die ersten bewegten Bilder halten den Ausflug nach Nizza 1968 fest und ab dann gibt es logischerweise immer mehr Bildmaterial, bis herauf in die Gegenwart.

Einen Hauptteil im Film nehmen die Interviews ein …

Ich habe im September 2023 mit den Interviews begonnen und insgesamt 45 Gespräche geführt mit nicht mehr aktiven Ehrenmitgliedern, mit Mitgliedern sowie mit Wegbegleitern des Vereins wie Bürgermeister Kurt Fischer oder Pfarrer Thomas Sauter.

„Der Spirit bei der Concordia ist unverändert und wird weitergegeben, das nehmen auch die Jungen mit.“

- Oliver Huber

Das sind häufig sehr persönliche Geschichten. Gibt es etwas, was Dich bei den Aufnahmen besonders berührt hat?

Da gibt es Vieles, aber Erich Bösch, mit 94 Jahren das älteste ehemals aktive Ehrenmitglied, hat in seinem Interview gesagt, „Hier findest du Freunde fürs Leben“, ohne zu wissen, dass wir das im vergangenen Jahr als unser Leitbild neu definiert haben. Denn bei der Concordia sind Freundschaften und Familien entstanden, der Zusammenhalt und die Kameradschaft, auch unter den jungen Mitgliedern, ist nach wie vor groß, und das zeichnet den Verein bis heute aus. Dieser Spirit bei der Concordia ist unverändert und wird weitergegeben, das nehmen auch die Jungen mit. Damit war auch der Titel für den Film klar…

Auch der Bau des Vereinsheims an der Sandstraße, das von den Mitgliedern in Eigenregie gebaut wurde und dessen Eröffnung die „Erfindung“ des beliebten Sandarfäschtes war, ist eine tolle Geschichte…

Der Film beleuchtet die Vereinsgeschichte – wie sieht ein Blick in die Zukunft aus?

Ich glaube, wir sind für die Zukunft gut aufgestellt mit der neuen, themenbasierten Vereinsführung und unseren Bemühungen für den Nachwuchs.

Über Oliver Huber

Der 47-jährige Stv. Leiter der Stabstelle Risiko- und Krisenmanagement bei der illwerke vkw AG lebt mit seiner Familie in Lustenau. Trotz familiärer „Vorbelastung“ – sein Großvater spielte Trompete beim MV Concordia, der Vater war als Schlagzeuger fast 40 Jahre dabei – ist Oliver Huber erst relativ spät, 1994, über die Big Band zur Concordia gekommen. Nach E-Gitarre und Schlagzeug spielt er Tuba und E-Bass, auch schon sein Sohn ist mittlerweile aktiv bei der Concordia.