News Ein Haus mit Geschichte und räumlichen Überraschungen 27. September 2017
Der vergangene „Gute Rat vor Ort“ bei Sabine Walkner und Felix Wälti war beinahe ein kleines Familientreffen. Denn dass das kleine Haus „Dreizehn“ im Mähdle heute so da steht, ist der Verdienst vieler und bereichert die Geschichte des alten Hauses um eine weitere Dimension.
Vermutlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dürfte auf dem Grundstück ein in Lustenau gerne als „Tatsch“ bezeichnetes, eingeschossiges Häuschen gebaut worden sein. 1925 wurde es umgebaut, aufgestockt und eine Werkstatt fand im Erdgeschoss Platz. Eine schöne Begebenheit, dass beim Guten Rat eine Dame anwesend war, deren Tante einst die Besitzerin des Hauses war. Sie konnte erzählen, dass beim Umbau Teile eines Hauses aus Watzenegg im Mähdle wieder verwendet wurden.
Mit viel Eigenleistung und Herzblut revitalisiert
2005 erwarb das Haus schließlich Martin Stocker, der es mit ganz viel Eigenleistung und Herzblut zu dem machte, was es heute ist. Er selbst gibt sich bescheiden und betont mit Nachdruck, dass die räumlichen Besonderheiten des Hauses auf die professionelle Planung seines Freundes und Architekten Andreas Flatz zurückzuführen sind. „Denn nur ein Architekt“, so Stocker, „hat die Vision davon, wie am Ende alles räumlich zusammenkommt.“ Der Architekt gibt die Lorbeeren zurück. „Nur in Zusammenarbeit mit Martin konnte dieses besondere Projekt entstehen.“
Geschichte des Hauses wird spürbar
Auch dafür, dass gut Ding Weile braucht, ist das Haus Dreizehn bestes Beispiel. Martin nahm sich die Zeit, wohnte eine Weile unter einfachsten Umständen in dem alten Haus und bekam so ein Gefühl für das Gebäude, ließ es auf sich wirken. Alte Häuser begeistern ihn immer wieder. „So ein Haus hat Geschichte und das spürt man. Für mich ein absoluter Mehrwert gegenüber einem Neubau.“ Wahrscheinlich auch ein Grund dafür, dass dies nicht das einzige Haus ist, das Martin schon renoviert und wieder verkauft hat. Beruflich ist er Modellbauer, handwerklich äußerst geschickt und so konnte er außer Wasser und Strom im Mähdle fast alles selbst machen oder zumindest mit anpacken. So viel Einsatz verbindet einen Menschen mit einem Haus und somit auch auf seine Art mit den Personen, die nun die neuen Besitzer sind. Die herzliche Begrüßung von Martin in seinem „alten Haus“, die Freude, mit der er vom Umbau und vom Resultat erzählt, lässt daran keinen Zweifel.
Räumliche Überraschungen
Zweifel, die Sabine - die jetzige Besitzerin - bei der ersten Annäherung an das Haus durchaus hatte. „Da kann ich gleich wieder umkehren. Das ist gar nicht das, was wir suchen“, ging ihr durch den Kopf. Doch da stand bereits Martin in der Türe und ließ sie nicht wieder gehen. Sie müsse es sich unbedingt von innen ansehen - es würde sich lohnen! Und tatsächlich birgt das von außen scheinbar kleine Haus „Dreizehn“ im inneren räumliche Überraschungen. Im Erdgeschoss haben die Kinder mit eigenem Bad ihr Reich. Die alte Treppe führt an neuem Platz hinauf ins 1. Obergeschoss. Hier schlafen die Eltern, Badezimmer, WC und der Zugang zu einer großen Terrasse finden ebenso Platz wie die Küche und ein großer Esstisch. Ungenutzte Gangbereiche gibt es nicht, alles ist mit Wohnen und Leben erfüllt. Über besagtem Esstisch öffnet sich der Raum unerwartet und großzügig bis in den Giebel hinauf. Hier führt auch die Treppe ins 2. Obergeschoss, wo dank einer Gaupe über die ganze Dachlänge ein weiterer Wohnbereich seinen Platz findet. Ein Rückzugsbereich, der zur einen Seite hin über Treppe und Galerie mit dem Leben im Geschoss darunter verbunden bleibt, und sich zur anderen Seite über die großen Fenster der Gaupe in die Landschaft hinein öffnet. Dank der tiefen Fensterlaibung kann man hier in den Baumkronen sitzen oder aber in der Badewanne liegen, „das Fenster aufmachen und sich den Schnee ins Gesicht wehen lassen. Denn die Badewanne ist bei mir immer am schönsten Platz des Hauses“, erklärt Martin.
Ein guter Rat vom richtigen Experten ist Gold wert
Der dritte gut besuchte „Gute Rat vor Ort“ zeigt erneut, dass das Interesse für das Thema groß und der „Gute Rat“ auf dem richtigen Weg ist. „Es ist ausschlaggebend, bei wem man sich Rat holt“, sagt Architekt Andreas Flatz. „Nicht jedes Haus muss saniert werden aber auch nicht jedes muss abgerissen werden.“ Der gute Rat vom richtigen Experten ist dabei Gold wert.
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