News Eröffnung der Ausstellung „Gesichter zeigen“ 14. September 2016
In Lustenau Angekommene bekommen eine Stimme und ein Gesicht: das ist die Intention der Installation „Gesichter zeigen“, die 16 Menschen, die aus ihrem Heimatland fliehen mussten, anhand von Portraits und Texten vorstellt. Auszugsweise werden die persönlichen Schicksale dieser Menschen gezeigt und aus ihrer Anonymität herausgeholt. Eröffnung der besonderen Ausstellung ist am Donnerstag, den 22. September um 19 Uhr auf dem Kirchplatz.
Initiiert wurde das Projekt von Willi Pramstaller vom Verein Caravan. Er kontaktierte den Fotografen Gerhard Klocker, der sofort für die Idee gewonnen werden konnte. Autorin Daniela Egger kam gleich mit ins Boot, um die Interviews zu führen und die Texte zu schreiben. Grafiker Kurt Dornig übernahm die Gestaltung. Mit Hilfe der Unterstützung der Marktgemeinde Lustenau wurde die Umsetzung der Idee ermöglicht.
Die Idee
Resultat der Interviews und Fotoserie sind 16 bewegende und berührende Portraits von Menschen, die in Lustenau ihre vorübergehende oder aber auch dauerhafte Heimat gefunden haben.
Initiator Willi Pramstallers Idee war es, jene Menschen, die in Lustenau angekommen sind, aus der anonymen Masse heraus zu heben und näher an die Bevölkerung zu bringen, indem ihre Schicksale erzählt und gezeigt werden.
Die eindrücklichen und emotionalen Portraitfotos in Kombination mit den persönlichen Statements und Geschichten, die aus den Interviews stammen, erlauben sehr berührende Einblicke in die Hintergründe einer solch schwerwiegenden Entscheidung, die eigene Heimat zu verlassen.
Das Ankommen
Die Flüchtlinge berichteten in den Interviews von den Zuständen zuhause, von ihrer Flucht und wie es sich anfühlt, jetzt in Lustenau beheimatet zu sein.
Zu Herzen geht jedes einzelne Schicksal, so auch das von Marwa Hasrieh, aus Hama in Syrien. Sie ist 33 Jahre alt, hat drei Kinder und die Familie musste flüchten, weil IS-Truppen die Stadt angriffen. Granatsplitter trafen ihren jüngsten Sohn im Gesicht, ihr Mann wurde durch einen Schuss am Bein verletzt. Das verletzte Bein hat die Flucht für ihn erschwert. Aber schlussendlich ging alles gut. „Er war extrem dünn, als er die Strecke bis in die Türkei laufen musste, ich blieb mit den Kindern in der Türkei zurück. Acht Monate dauerte es, bis wir nach Österreich fliegen konnten“, sagt die junge Frau.
Bayan Algomaa, 14 Jahre alt, aus Homs in Syrien, ist vor zwei Jahren nach Lustenau gekommen. Sie erzählt, dass sie schon viele nette Mädchen kennen gelernt hat und sehr gerne zur Schule geht, aber eines fehle ihr noch: „Ich brauche nur eine einzige, wirklich gute Freundin, eine, die mich versteht – und alles ist gut.“
Denselben Wunsch hat auch Ritaa Diab, 15 Jahre, ebenfalls aus Homs in Syrien: Sie möchte später Modedesignerin werden, und weil ihr das Lernen leicht fällt, spricht sie schon sehr gutes Deutsch und das vor allem aus einem Grund: „…weil ich eine Freundin brauche – sonst bin ich nichts!“
Die Eröffnung
Auszüge aus allen Interviews sowie die Portraitfotos werden ab dem 22. September auf einem 4x4x4 Meter großen Würfel auf dem Kirchplatz in Lustenau gezeigt.
Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung, die um 19 Uhr stattfindet, vom „Chor ohne Grenzen“, für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt – durch ein Buffet, zubereitet von Flüchtlingen.
Die Bevölkerung ist herzlich dazu eingeladen!
„Gesichter zeigen“
Eine Installation mit Fotos von Gerhard Klocker und Texten von Daniela Egger.
Basierend auf einer Idee von Willi Pramstaller.
Vernissage
Donnerstag, 22. September, 19 Uhr
Kirchplatz, Lustenau
Zu sehen bis Ende November