News Erster Beirat für Vielfalt und Zusammen.Leben gegründet 15. Januar 2025
Ende des Jahres 2024 hat sich in einer feierlichen ersten Sitzung der Lustenauer Beirat für Vielfalt und Zusammen.Leben konstituiert. Bürgermeister Kurt Fischer und Gemeinderätin Eveline Mairer hießen die neun Mitglieder in ihrer neuen Funktion herzlich willkommen. Der Beirat will eine Lücke schließen und Menschen mit Migrationsbiographie, die nicht wahlberechtigt sind, die Teilhabe am politischen Gemeindeleben ermöglichen. Denn in Lustenau leben Menschen aus 90 verschiedenen Nationen. Drittstaatsangehörige, die knapp 14 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner ausmachen, dürfen per Gesetz nicht an den Kommunalwahlen teilnehmen.
Aufgaben und Schwerpunkte
„Der Beirat ist sozusagen das Bindeglied zwischen Migrant:innen und der Politik. Er dient dazu, Menschen, die in Österreich nicht wählen dürfen, eine Möglichkeit zu geben, ihre Meinungen und Ideen zu äußern. Die Aufgabe des Beirates ist es, diese Anliegen aufzunehmen und an die Lustenauer Politik weiterzuleiten, damit sie dort berücksichtigt werden. Dieser Herausforderung stellen wir uns mit großem Engagement“, freut sich der neu gewählte Obmann, Adnan Buyar. Außerdem soll der Beirat die Verwaltung und die politischen Gremien der Gemeinde mit fachlicher Beratung unterstützen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung des interkulturellen Dialogs. Die parteiunabhängige Vereinigung freut sich auf die Zusammenarbeit mit allen Bürger:innen und lädt dazu ein, den gemeinsamen Weg zu einer offenen und vielfältigen Gemeinschaft mitzugestalten. Im Mittelpunkt steht dabei ein respektvolles und friedliches Miteinander in der Gemeinde.
Eine starke Stimme für Vielfalt
Mitglieder mit Wurzeln in der Ukraine, Syrien, Bosnien und Herzegowina, der Schweiz, Montenegro, dem Kosovo und der Türkei, Frauen und Männer, jüngere und ältere Menschen sowie Vertreter:innen der ersten, zweiten und dritten Generation kommen hier zusammen. Sie alle eint ein gemeinsames Ziel: eine starke Stimme für die Vielfalt zu sein und aktiv zur Förderung des Zusammenlebens beizutragen. Auch Gemeinderätin Eveline Mairer freut sich über die Gründung: „Der Beirat bedeutet für mich gelebte Vielfalt in unserer Gemeinde. Es haben nun alle Menschen in Lustenau die Möglichkeit sich politisch einzubringen – unabhängig von ihrem Pass. Darüber freue ich mich sehr!“
Idee gemeinsam entwickelt
Die Rahmenbedingungen für den Beirat wurden gemeinsam mit Gemeindepolitiker:innen aller Parteien, der Fachstelle Zusammen.Leben und Lustenauer:innen mit Migrationshintergrund erarbeitet. Der Prozess wurde von Südwind Vorarlberg begleitet. Die entwicklungspolitische Organisation setzt sich im Rahmen des EU-Projekts EMV-LII (Empowering Migrants Voices for Local Integration and Inclusion) gemeinsam mit verschiedenen internationalen Partnern für die politische Teilhabe von Migrant:innen ein.