News Forderung nach mehr Mobilität durch Zug- und Radwegverbindungen 27. Mai 2016
Neun Gemeinden des unteren Rheintals haben am Dienstag, den 17. Mai, am Bahnhof Lauterach eine Petition an Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und Mobilitätslandesrat Johannes Rauch überreicht. Die Bürgermeister fordern die Öffnung des ÖBB-Gleises Lustenau-Lauterach-Dornbirn und den Ausbau der Radwege im Bereich Rheindelta/Lustenau und Hofsteig/Dornbirn.
Besseres Angebot im Zugverkehr
Die Situation des öffentlichen Nahverkehrs zwischen der Region Hofsteig-Dornbirn und dem Gebiet Rheindelta-Lustenau gibt schon seit längerem Anlass zur Kritik seitens der betroffenen Gemeinden. Es gebe Verbesserungsbedarf bei den Radverbindungen und beim Angebot im öffentlichen Verkehr, besonders zu Stoßzeiten.
Im Frühjahr haben deshalb neun Gemeindevertretungen und der Stadtrat Dornbirn jeweils einstimmig eine Petition verabschiedet, in der die Landesregierung aufgefordert wird, möglichst schnell und unter aktiver Beteiligung der Gemeinden zwei konkrete Planungsteams einzusetzen. In Lustenau wurde der Beschluss bei der Gemeindevertretungssitzung am 10. März gefasst.
Südschleife der Bahn nach Dornbirn soll für Personenzüge geöffnet werden
Konkret fordert man seitens der Marktgemeinde Lustenau und den anderen Kommunen die Öffnung der Bahn-Südschleife für den Personenverkehr und attraktive ÖPNV-Verbindungen für Pendler. Eine Zugverbindung nach Dornbirn mit attraktiven Takten am neuen Lustenauer Bahnhof sei ein wesentlicher Baustein zur Verkehrsentlastung im Berufs- und Pendlerverkehr, so sind sich die Gemeindevertretungen einig.
Der zweite Punkt der Resolution betrifft die Forderung nach attraktiven Radverbindungen von Lustenau nach Lauterach/Wolfurt und Dornbirn. Ziel ist es, ergänzend zu den geplanten Großprojekten im Straßenbau noch vor dem Jahr 2020 im Radverkehr und im öffentlichen Verkehr deutliche Angebotsverbesserungen im nördlichen Rheintal zu erreichen.
Bürgermeister Kurt Fischer betont: „Ein Abwarten, dass durch die dringend benötigte Z-Variante die bestehenden Straßenverbindungen für den Autoverkehr gesperrt werden können, ist angesichts der langen Zeitspanne bis zur Realisierung der Straße keine Option für uns.“
Die ressortzuständigen Regierungsmitglieder Landestatthalter Karlheinz Rüdisser (Verkehrsplanung) und Johannes Rauch (Öffentlicher Verkehr) sicherten den Bürgermeistern ihre Unterstützung zu: „Diesen Vorschlag nehmen wir gerne auf. Gemeinsam mit VertreterInnen der betroffenen Gemeinden wird je eine Planungsgruppe eingerichtet".
Umbau Bahnhof Lustenau zu einer modernen Mobilitätsdrehscheibe
Derzeit wird in Lustenau der Bahnhof zu einer modernen Mobilitäts-Drehscheibe umgebaut. Die Bürgermeister fordern die rasche Öffnung der Gleisschleife Süd, das ist die direkte Zugverbindung zwischen St. Margrethen/Lustenau und Lauterach, Wolfurt, Schwarzach und Dornbirn. Die Fahrzeit zwischen dem Bahnhof Dornbirn und dem Bahnhof Lustenau würde sich dadurch auf 17 Minuten reduzieren und dadurch wesentlich attraktiver werden. Ziel der Bürgermeister ist es, in den nächsten Monaten Verbindungen in der Morgen‐ und Abendspitze anzubieten, die einhergehend mit dem Doppelspurausbau zwischen Hard und Lauterach ausgeweitet werden könnten.
Sichere und direkte Radwege
Auswertungen von Betrieben im Rheintal zeigen, dass rund zwei Drittel der Mitarbeitenden in Fahrraddistanz (weniger als 10 km) von der Arbeitsstätte entfernt wohnen. Derzeit existiert aber keine für den Radverkehr brauchbare Verbindung zwischen den Betriebs‐ und Wohngebieten im Rheindelta und im Raum Hofsteig/Dornbirn.
„Ziel muss es sein, in den nächsten drei bis vier Jahren attraktive, alltagsverkehrstaugliche Verbindungen zwischen diesen beiden Siedlungsräumen zu schaffen“, so die Bürgermeister des Rheintals.
Landesstatthalter Rüdisser und Landesrat Rauch zeigten sich über die Initiative der Gemeinden erfreut: "Wir sehen dieses Engagement als eine große Chance, um gemeinsam wirkungsvolle Maßnahmen für eine nachhaltige Verkehrspolitik zu entwickeln. Für uns ist die Initiative der Gemeinden ein starker Rückenwind, um den öffentlichen Verkehr in diesem Gebiet auszubauen".