News Gemeinderäte im Porträt - Christine Bösch-Vetter 26. Januar 2021
Der Lustenauer Gemeindevorstand besteht aus acht Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, denen der Bürgermeister die jeweiligen Ressorts zur Erledigung übertragen hat. Die neuen Gemeinderäte stellen sich hier im Porträt vor.
Aufgaben: Klimaschutz, Umwelt, Abfall, Energie, Gewässerrenaturierung
Alter: 38
Beruf: Direktorin des Grünen Landtagsklubs
Familie: verheiratet mit Felix, 3 Kinder
Hobbys: Brotbacken, Wildbienen und andere Insekten beobachten, Gartenarbeit
Ihr persönliches Motto: „Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.“ Greta Thunberg
Partei: Die Grünen
Seit wann sind Sie politisch tätig?
Ich bin seit 2005 bei den Lustenauer Grünen aktiv, seit 2012 bin ich Mitglied des Gemeindevorstandes.
Was reizt Sie an der Aufgabe, im Lustenauer Gemeindevorstand mitzubestimmen?
Wir sind die erste Generation, die die Folgen der Klimaerhitzung zu spüren bekommt, aber gleichzeitig sind wir die Letzten, die noch etwas dagegen unternehmen können. Ich will dafür Sorge tragen, dass auch Lustenau seinen Beitrag zum Schutz des Klimas leistet. Das sind wir den Generationen, die nach uns kommen, schuldig. Ihnen ein lebenswertes Lustenau zu hinterlassen, muss unser allergrößtes Ziel sein.
Was sind Ihre Ziele in den kommenden fünf Jahren?
Viele LustenauerInnen haben heute noch eine Öl- oder Gasheizung und überlegen sich, welche ökologischeren Möglichkeiten es für sie gäbe. In anderen Gemeinden gibt es bereits gute Beispiele für Fernwärmenetzwerke. Mein Ziel ist es, dass Lustenau in fünf Jahren ein leistungsstarkes Fernwärmenetz bekommt und damit viele Lustenauer Haushalte und Betriebe leistbare und saubere Energie beziehen können.
Immer mehr Kinder essen mittags in der Schule oder im Kindergarten. Eine gesunde Mahlzeit aus Lebensmitteln aus der Region ist ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsvorsorge der Kinder. Gleichzeitig stärken wir damit die regionale Lebensmittelproduktion und vermeiden unnötig lange Transportwege. Das stellen wir in den nächsten zwei Jahren um.
Was wollen Sie ganz konkret für Lustenau tun?
Lustenau hat sehr viele engagierte Menschen mit tollen Ideen für mehr Lebensqualität für Jung und Alt. Sie zu vernetzen, ihnen Stimme zu geben und mit ihnen gemeinsam Ideen umzusetzen, ist meine Leidenschaft.
Welches Projekt werden Sie als Gemeinderätin als erstes in Angriff nehmen?
Wir werden noch im Frühling die Grundlagen dafür schaffen, dass Fernwärmenetzwerke in Lustenau umgesetzt werden können. Das ist ein Meilenstein für den Klimaschutz.
Wie verträgt sich Ihre politische Tätigkeit mit Ihrem Privatleben?
Als Politikerin braucht man eine dicke Haut – dafür habe ich mich bewusst entschieden. Mein Engagement hat gelegentlich auch negative Auswirkungen auf meine Familienmitglieder, weil politische Mitbewerber oder Bürger sie spüren lassen, dass sie mit meinem Tun oder meinen Haltungen nicht einverstanden sind. Ich sage es ganz ehrlich, das ist nicht immer nur einfach.