News Gemeindevertretung tagte am 21. September 2017 22. September 2017
Die Mitglieder der Lustenauer Gemeindevertretung widmeten sich in ihrer 22. Sitzung, in intensiven Diskussionen dem Thema Fußball. Überdies wurde der Grundstein gelegt, um den gemeindeeigenen Gutshof Heidensand künftig auch ein gastronomisches Angebot entwickeln zu können.
Zukunftsweisendes Fußballkonzept
Auf einstimmigen Antrag des Sportausschusses wurde das Fußballkonzept der Gemeindevertretung zur Beschlussfassung vorgelegt. Dieses umfasst die weitere Vorgehensweise bei den Themen Reichshofstadion, Fußballnachwuchszentrum und Amateurfußball. Ausgangspunkt für das strategische Fußballkonzept bilden die in die Jahre gekommene Sportinfrastruktur der Fußballsportstätten, die fehlenden infrastrukturellen Voraussetzungen für Profifußball und der Wegfall der Trainingsfelder im Rheinvorland durch das Projekt RHESI.
„Das Konzept dient als Empfehlung für einen gangbaren Weg. Es schafft optimale Rahmenbedingungen sowohl für den Amateur- und Profifußball als auch die infrastrukturellen Maßnahmen“, so Sportreferent Bernd Bösch über die Realisierung der Projekte. Bürgermeister Kurt Fischer betonte die Bedeutung einer umfassenden Strategie für die Fußballinfrastruktur in Lustenau. „ Der Fußball hat bei uns nicht nur eine bedeutende Tradition, sondern bietet mit annähernd 50 Mannschaften hervorragende Nachwuchsarbeit und ein attraktives Breitensportangebot. Umso wichtiger ist es, dass wir eine zukunftsfähige Infrastruktur konzipieren und auch umsetzen.“ Martin Fitz (FPÖ) kritisierte einerseits die noch zu wenig konkrete Zusage der beschriebenen 66 % Förderung seitens des Landes und andererseits die Reihung der Projekte. „Die Kinder und Jugendlichen sind voranzustellen, das widerspricht dem Vorhaben, zuerst in den Profifußball zu investieren.“ Bernd Bösch bestätigt die Wichtigkeit des Fußballnachwuchszentrums, betonte jedoch, dass Naturschutz und Raumplanung die derzeitige Umsetzung nicht erlauben und „die Probleme gereiht würden, wie sie sich stellen.“
Bekenntnis zum Profifußball
Das Reichshofstadion soll bundesligatauglich umgebaut werden. Dazu wurde in den vergangen zwei Jahren eine Machbarkeitsstudie von der Lustenauer Architekturwerkstatt dworzak-grabher erstellt. Ein interdisziplinäres Projektteam aus Verwaltung, Vereinen, Anspruchsgruppen und externen Fachbüros ist für das Projekt aufgestellt.
Gemeindeplaner Bernhard Kathrein und Architekt Stefan Grabher präsentierten die Studie, die nun die Grundlage für einen Architekturwettbewerb bildet. Der Kostenrahmen für die im Wettbewerb abgefragten Baumaßnahmen wurde mit € 8,7 Millionen festgelegt. Das Projekt könne jedoch nur bei einer Kostenbeteiligung durch das Land Vorarlberg von rund zwei Dritteln realisiert werden, so Bürgermeister Kurt Fischer. Ohne die finanzielle Unterstützung des Landes sei das Großprojekt in der Gemeinde nicht zu stemmen. „Wir wollen ein Signal setzen, das haben unsere Vereine verdient“, fordert er die Gemeindevertretung auf, dem Vorhaben zuzustimmen. er Kenntnisnahme des Fußballkonzepts stimmten 27 der 35 anwesenden GemeindevertreterInnen zu (Prostimmen der ÖVP, Grüne, SPÖ, Liste Tekelioglu und 1 FPÖ: 8 Gegenstimmen FPÖ). Für die Durchführung des Architekturwettbewerbes stimmten 26 GemeindevertreterInnen (ÖVP, SPÖ, Grüne, Liste Tekelioglu) zu 8 FPÖ Gegenstimmen und 1 Enthaltung.
Druck des Gemeindeblattes wird an BULU vergeben
Für die Jahre 2018 bis 2020 wurde die Vergabe für den Satz und Druck des Lustenauer Gemeindeblattes europaweit ausgeschrieben. Der Auftrag wurde einhellig an die Buchdruckerei Lustenau als einzige Anbieterin vergeben.
Kauf einer strategisch wichtigen Liegenschaft
Auf der Tagesordnung stand der Kauf einer strategisch wichtigen Liegenschaft. Nördlich der Mittelschule Rheindorf erwirbt die Gemeinde den westlichen Teil eines Grundstücks, für den östlichen Teil erhält sie das Vorkaufsrecht. „Im Sinne der aktiven Bodenpolitik aber auch zum Schaffen von Vermögenswerten hat sowohl der Kauf, als auch auch das Vorverkaufsrecht eine strategisch große Bedeutung“, so Bürgermeister Kurt Fischer. Dieser Kauf sowie die Verpachtung der sogenannten Open-Air Fläche für das Bewirtschaftungsjahr 2018 an Landwirt Stefan Fitz vom Wiißtännilihof wurde einstimmig beschlossen.
Gastronomisches Angebot im Heidensand
Der gemeindeeigene Gutshof Heidensand erfreut sich einer erneuten Belebung und Nutzbarmachung für die Allgemeinheit. Seit zwei Jahren gibt es die Veranstaltungsreihe „Hofkultur“ und es wurde eine erneute Bewirtschaftung des Hofes durch das Beschäftigungsprojekt „Soziale Landwirtschaft am Heidensand“ der Integra Vorarlberg eingerichtet. Durch den positiven Beschluss der Gemeindevertretung (29:6, Gegenstimmen FPÖ) wurde nun die Möglichkeit geschaffen, zukünftig am Hof auch gastronomisch tätig sein zu können. Bevor der Flächenwidmungsplan dafür geändert werden kann, braucht die Gemeinde eine Ausnahmebewilligung vom Landesraumplan „Blauzone Rheintal“, deren Antrag jetzt gestellt werden kann.