News Grünes Licht für regionales Parkraummanagement 11. Juli 2018
Anmerkung der Redaktion, 22. August 2018: Dieser Artikel ist nicht mehr aktuell, der Start des Parkraummanagements verschiebt sich auf Herbst 2018. Die im Text angekündigten Tarife und Parkzonen werden überarbeitet und sind nicht mehr aktuell!
Den vorhandenen Parkraum optimal nutzen, Aufenthaltsqualität verbessern und die bewusste Mobilität fördern: Vor einem halben Jahr hat die Lustenauer Gemeindevertretung mehrheitlich Leitlinien für die Umsetzung eines Parkraummanagements beschlossen. Jetzt gibt es aus den politischen Gremien auch grünes Licht für die ausgearbeiteten Kurzparkzonen und Gebühren. Diese sollen ab Mitte August 2018 gelten.
Gemeinsam mit Hofsteig-Gemeinden und Bregenz
Was in modernen Städten längst selbstverständlich ist, gehört bald auch in Lustenau und in sechs weiteren Gemeinden im Raum Hofsteig und Bregenz zum Mobilitätsalltag: Ein aktives Parkraummanagement zur Förderung der sanften Mobilität. Kurz gefasst: Es gibt weiterhin kostenfreie Kurzparkzonen im Zentrum und moderate Parkgebühren dort, wo Parkplätze knapp sind oder es gute Alternativen zum Auto gibt.
Gemeinsame Verantwortung für Verkehr und Mobilität
Der Umgang mit Parkflächen im öffentlichen Raum ist bewusst regional abgestimmt. Die Bürgermeister von Bregenz, Hard, Kennelbach, Lauterach, Lustenau, Schwarzach und Wolfurt wollen damit einen Impuls für bewusste Mobilität setzen und mit Vorbildwirkung vorangehen, wie sie bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am 5. Juli erklärten: „Mobilität für Menschen und Güter ermöglichen, aber die negativen Auswirkungen des Verkehrs reduzieren: Das ist eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam meistern können." Dass es den sieben Gemeinden geglückt sei, eine oft emotional geführte Debatte sachorientiert zu lösen, ist für Bürgermeister Kurt Fischer beispielgebend: „Das Parkraummanagement ist ein längst fälliger Baustein im vielseitigen Mobilitätsangebot unserer Region und eine wichtige Push- & Pull Maßnahme aus Mobil im Rheintal. Ich bin überzeugt, dass der zeitgemäße Umgang mit öffentlichen Parkflächen auch in der Bevölkerung auf breite Akzeptanz stößt."
„Das Parkraummanagement ist ein längst fälliger Baustein im vielseitigen Mobilitätsangebot unserer Region und eine wichtige Push- & Pull Maßnahme aus Mobil im Rheintal."
Geregeltes Parken hat klare Vorteile
Die Leitmotive des gemeinsamen Parkraummanagements verdeutlicht Gemeindeplaner Bernhard Kathrein: „Ein effizientes Parkraummanagement kann unser Mobilitätsverhalten positiv beeinflussen und für mehr Verkehrssicherheit sorgen. Knappe Parkplätze werden besser verfügbar, gleichzeitig profitieren die Geschäfte, die Nahversorgung wird gestärkt und unsere Lebensqualität verbessert." Auch die Entwicklung von Quartieren sei ohne passende Lösungen für den ruhenden Verkehr nicht mehr denkbar. Schließlich gehe es auch darum, die Kosten fair aufzuteilen. So sind Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung zweckgewidmet und fließen damit wieder in Mobilitätsprojekte zurück.
Kurzparkzone – weil Parkplätze besser verfügbar sind
Weil öffentliche Parkplätze für Einkäufe, Arztbesuche oder andere Besorgungen verfügbar sein müssen, bleiben die Parkplätze rund um den Kirchplatz, entlang der Maria-Theresien-Straße und Kaiser-Franz-Josef-Straße sowie neu - der Parkplatz beim Pub Harlekin - eine Kurzparkzone. Hier parkt man werktags von 8 – 18 Uhr und am Samstag von 8 – 12 Uhr 90 Minuten gratis.
Parkgebühren - weil es fair ist und es gute Alternativen gibt
90 Minuten gratis parken kann man auch im Sportpark, in der Rathausstraße, im Pfarrweg und am Zentrumsparkplatz beim Reichshofsaal, bevor ab der 91. Minute eine Parkgebühr von 70 Cent pro Stunde fällig wird. Eine Tageskarte kostet 4,30 Euro. Die Gebührenpflicht besteht täglich von 8 - 18 bzw. von 8 - 24 Uhr am Zentrumsparkplatz. Am Alten Rhein, wo der Parkdruck sehr hoch ist, gilt die Gebührenpflicht bereits ab der ersten Minute, täglich von 8 - 18 Uhr. Die Gebühren betragen dort pro Stunde 1,10 Euro und pro Tag maximal 6,40 Euro.
Anmerkung der Redaktion: Der Start des Parkraummanagements verschiebt sich auf Herbst 2018. Die im folgenden Text angekündigten Tarife und Parkzonen werden überarbeitet und sind nicht mehr aktuell! Lustenau, am 22. August 2018
Handyparken für Vorarlberg
„Die regionale Zusammenarbeit im Parkraummanagement erleichtert die Arbeit deutlich", bekräftigt Johannes Zangerl, Leiter der Verkehrsabteilung im Bauamt. „Beispielsweise ist neben einheitlichen Parkscheiben und Parktickets von Parkscheinautomaten in der gesamten Region das Handyparken für Vorarlberg verfügbar." Die ParkNow-App zeigt Parkmöglichkeiten auf und rechnet Parkgebühren minutengenau ab. Auf www.v-parking.at kann man sich dafür registrieren. Abgestimmt ist auch, dass Anwohner, Unternehmer und Mitarbeitende die Möglichkeit haben, eine Dauerparkkarte zu beantragen. In Lustenau kostet sie 20 Euro pro Monat, 100 Euro im Halbjahr oder 190 Euro für ein Jahr.
Start Mitte August 2018
Gestartet wird mit dem Parkraummanagement in Lustenau Mitte August. „Bis Ende Juli werden die Markierungen samt Beschilderungen und die Parkscheinautomaten stehen. Die Dauerparkkarten sind ab 1. August im Bürgerservice erhältlich", informiert Johannes Zangerl. Anfangs wird verstärkt auf Information gesetzt und auf Strafen verzichtet. „In den kommenden Wochen werden bereits Informationszettel auf den Autos verteilt, die den Start der neuen Parkverordnung ankündigen. Danach wird bei Falschparkern noch etwa zwei Wochen ein Auge zugedrückt und von einem Strafmandat abgesehen", lässt die Sicherheitswache wissen.
Wichtige Mobilitätsprojekte auf Schiene
Das neue Parkraummanagement ist nur eine der Möglichkeiten, die in der Raumplanung und Gemeindeentwicklung genutzt werden, um Verkehr zu reduzieren und Radrouten, Gehwege und den öffentlichen Personennahverkehr zu optimieren. Aktuell sind in Lustenau mehr als ein Dutzend wegweisende Mobilitätsprojekte - mit besonderem Augenmerk auf Fußgänger und Radfahrer - in Planung oder im Bau: So werden Anfang 2019 die neue Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof und eine neue Radstrecke Hard-Fußach-Lustenau eröffnet. Der Engelkreisverkehr bekommt noch heuer eine große Fahrradabstellanlage, die Kaiser-Franz-Josef-Straße wird neu gestaltet und teilweise eine Begegnungszone, die in einem nächsten Schritt über den Kirchplatz bis zur Krone gezogen wird. Weitere Fahrradstraßen sowie eine verbesserte Radführung zum Bahnhof sind in Planung. Pläne gibt es auch für eine rad- und fußgängerfreundlichere Forststraße und Philipp-Krapf-Straße und einen verkehrsberuhigten Straßenraum beim neuen Kindergarten Am Engelbach. Die Schoolwalker im Rheindorf und Hasenfeld haben ihre Schulwege unter die Lupe genommen. Diese werden jetzt konsequent verbessert. Auch ein Bus vom Bahnhof zum Alten Rhein soll mit dem neuen Fahrplan 2019 kommen. Radrouten durchs Ried Richtung Lauterach und Dornbirn sind ausgearbeitet und werden jetzt vertiefend geprüft. Daneben fördert die Gemeinde seit Jahren Radanhänger, VVV-Jahreskarten und Lastenräder und es werden laufend Impulse für bewusste Mobilität gesetzt, etwa mit dem Fahrradmarkt, der Fahrradparade, dem Radwettbewerb, dem Ried-Rad-Tag oder der sympathischen Schoolwalker-Aktion „Kinder mobil“.
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© plan b / Darko Todorovic