News Historisches Archiv besucht KZ-Gedenkstätte 30. Juli 2013

dachau

Am Samstag, den 20. Juli, führte die diesjährige Archivexkursion die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Dachau bei München, um die 1965 begründete KZ-Gedenkstätte zu besuchen. Der Besuch des Konzentrationslagers stellte einen weiteren Programmpunkt des Jahresprogramms des Archivs zum Thema „Opfer von Gewalt und Diktatur“ dar. Die Besucherinnen und Besuchern aus Lustenau gewannen während der rund dreistündigen Führung tiefe Einblicke in die menschenverachtende Brutalität und Grausamkeit der NS-Regimes. Dachau war das erste der SS unterstellte KZ und bestand durchgehend von 1933 bis 1945. Es diente der SS als Muster für weitere Konzentrationslager und als Ausbildungsstätte für viele Angehörige der Wachmannschaften in anderen Konzentrationslagern. Hier wurden die sogenannten Totenkopfverbände darauf trainiert, ohne menschliches Mitleid zu zeigen, systematisch Gewalt anzuwenden und Menschen zu töten.

„Vernichtung durch Arbeit“

Von 1933 bis 1939 diente das KZ Dachau hauptsächlich der Ausschaltung der politischen Opposition und der Verfolgung von unangepasst lebenden Menschen. Mit Beginn des Krieges kamen dann immer mehr Häftlinge aus den von der Deutschen Wehrmacht überfallenen Gebieten nach Dachau und das KZ wurde „zunehmend auch zu einer Stätte des Massenmordes“ (Barbara Distel). Ab 1942 wurde das Konzentrationslager immer mehr in die Rüstungsindustrie eingegliedert und ein Netz von Außenlagern errichtet, um die „Vernichtung durch Arbeit“ möglichst effizient zu gestalten. Insgesamt starben in den Jahren von 1933 bis 1945 etwa 40.000 der 200.000 Insassen.

Lustenauer Opfer

Von sieben Lustenauern wissen wir gesichert, dass sie in Dachau inhaftiert waren. Der in Lustenau geborene Hermann Bösch überlebte seine Internierung von 1934 bis 1937. Anton Hofer, der ab 1942 in Dachau inhaftiert war, starb vier Monate nach seiner Befreiung im Oktober 1945 in Dachau. Otto Hollenstein wurde nach zwei Wochen in Dachau ins KZ Mauthausen deportiert und starb dort bereits nach ungefähr sechs Wochen im November 1939. Johann Meier wurde im Februar 1939 nach siebeneinhalb Monaten Haft in Dachau zu Tode gebracht. Josef Pergher überlebte seine Haft im Außenlager Friedrichshafen von 1941 bis 1944 und musste vor seiner Befreiung 1945 in mehreren Konzentrationslagern insgesamt fünf Jahre Haft erdulden. Wikbert Scheffknecht überlebte vier Jahre in Dachau und war einer der von den Amerikanern im April 1945 befreiten Häftlingen. Richard Vetter wurde nach 3 Monaten Haft in Dachau im März 1941 nach Mauthausen überstellt und dort im November 1941 zu Tode gebracht.