News „Hô, louofscht“? - Ideenwerkstatt diskutierte 150 Ideen 12. Juli 2016
Diese in Lustenau öfters an Fußgänger gerichtete Frage entfachte in der 1. Lustenauer Ideenwerkstatt „Tuoscht mit?“ eine angeregte Diskussion über die Mobilitäts-Gewohnheiten im Ort. Die Idee, das Zu-Fuß-Gehen sichtbar und Lustenaus Fußwege attraktiver zu machen, war nur eine von sage und schreibe 150 Ideen, die Bürgerinnen und Bürger aufs Tapet und zur Diskussion brachten.
„Tuoscht mit?“ fragten Politik und Verwaltung die Bevölkerung und luden zum Mitarbeiten in der Lustenauer Ideenwerkstatt ein. Gefunden haben sich gut 50 engagierte Leute, herausgekommen sind sage und schreibe 150 Vorschläge, wie die Lebensbereiche Umwelt und Energie verbessert werden können.
Neue Impulse aus der Bevölkerung
Angefangen bei der Lustenauer Alpe Schönenmann, die für Gruppen geöffnet werden könnte, über ein Servicepaket für das Sorgenkind Wohnen, essbare Wege und Plätze, Crowdfunding bei PV-Anlagen, Tauschbörsen, regelmäßigen Reparaturcafés bis zu Patenschaften für Grünflächen, Platzsets in Gasthäusern, E-Carsharing oder einer Naturschule: Die Ideen waren vielfältig und kreativ, einige sind schon in Arbeit, einige können noch verbessert werden, andere waren neu.
Visuelles Protokoll: Ideensammlung plakativ dargestellt
Die Ergebnisse der Ideenwerkstatt wurden – um sie einfach und verständlich zu machen - in eine Bildsprache übersetzt. Sie liegen nun nicht als herkömmliche Mitschrift in der Schublade, sondern als visuelles Protokoll in Worten, Bildern, Formen und Farben auf dem Tisch.
Genau gesagt sind aus den 150 Vorschlägen 8 Ideenplakate entstanden. Wer interessiert ist: Die Charts findet man nachfolgend!
Motivation für die Umsetzung
„Was auf den ersten Blick chaotisch wirkt, ergibt bei näherer Betrachtung auch für jemanden, der nicht in die Ideenfindung eingebunden war, ein stimmiges Gesamtbild“, sind die Mitwirkenden überzeugt, dass viele ihrer Vorschläge bildlich gesprochen auf den Punkt gebracht werden und auch Zusammenhänge besser aufzeigen.
„Bilder wirken wie Eselsbrücken und sprechen viele auf der emotionalen Ebene an. So spielt neben der Information auch die Begeisterung für Themen mit, was wiederum für die Umsetzung der Ideen motiviert“, ist dazu die einhellige Meinung der Gemeindeverantwortlichen.
„Lösungen können anhand der Visualisierungen bereits vor dem geistigen Auge durchgespielt werden.“ Nicht jede neue Idee könne von heute auf morgen umgesetzt werden, wie z.B. ein Sorglos-Paket fürs Wohnen. Aber jede Idee wird weiter in die Gremien getragen, diskutiert und – wo es Sinn macht und möglich ist – auch umgesetzt.
Fortsetzung folgt: Online-Ideenaustausch
Dass jede Meinung Platz fand und ernst genommen wurde, schätzen auch die Bürgerinnen und Bürger, die die Ideen erdachten. Die Gemeindeverantwortlichen wiederum bekamen neue Impulse und Wissen aus der Bevölkerung: "Die Entwicklung unserer Gemeinde will breit getragen sein, erweitert um die Stimmen von Bürgerinnen und Bürgern.“
Bei „Tuoscht mit?“ wurden Fachleute, Verantwortliche aus Politik und Verwaltung und Engagierte aus der Bevölkerung an einen Tisch geholt. In Zukunft wolle man die Vorstellungen der Lustenauerinnen und Lustenauer auch in anderen Lebensbereichen in die Planungen einbeziehen, wird eine Fortsetzung dieser Art der Bürgerbeteiligung angekündigt.
Eine interaktive Online-Plattform soll es über die Ideenwerkstatt hinaus in Zukunft noch einfacher machen, sich einzubringen und auszutauschen.