News Infoveranstaltung „Fernwärme für Lustenau“ 22. November 2024

Am 13. November fand die Infoveranstaltung der Kelag Energie & Wärme zum Bauprojekt „Fernwärme für Lustenau“ im Reichshofsaal statt. Das Interesse war groß und mit Spannung erwarteten die Besucherinnen und Besucher mehr über den Projektstand und darüber, wann in Lustenau Fernwärme bezogen werden kann, zu erfahren.

20241113_MIK_174045_HiRes Das Projektteam der Kelag Fernwärme & Energie und der Gemeinde Lustenau als Projektpartner freute sich über das große Interesse während der Infoveranstaltung: Markus Kohlegger und Thomas Rogatschnig, Vertriebsleiter von der Kelag Fernwärme & Energie, Bettina Epple, Tiefbauleiterin der Gemeinde Lustenau, Marcus Engel vom Bauamt Lustenau, Bauamtsleiter Bernhard Kathrein und Bürgermeister Kurt Fischer.

Bürgermeister Kurt Fischer begrüßte alle Anwesenden und bedankte sich für das Interesse und bei den Projektbeteiligten: „Erfreulicherweise ist das gewerberechtliche Verfahren mittlerweile abgeschlossen und auch das baubehördliche Verfahren steht kurz vor dem Abschluss“, informierte er. „Ich möchte außerdem Verena Engstler vom Energieinstitut herzlichst begrüßen und hoffe, ihr alle nützt heute die Chance, um die vielen Fragen rund um die Fördermöglichkeiten aus erster Hand vom Energieinstitut beantworten zu lassen“, so der Bürgermeister.

Welche Meilensteine sind geplant?

20241113_MIK_173988_HiRes Ab Herbst 2026 wird es erste Fernwärmelieferungen für Lustenaus Haushalte geben.

Die Fernwärme für Lustenau besteht aus einer CO2-neutralen Energiequelle, die aus erneuerbaren Ressourcen wie Biomasse hergestellt wird. Thomas Rogatschnig, österreichweiter Vertriebsleiter der Kelag Energie & Wärme, informierte und bedankte sich einleitend bei allen Kundinnen und Kunden, die schon Verträge unterschrieben haben. „Wir arbeiten jetzt schon an den Ausschreibungsverfahren. Mit dem Bau des Biomasseheizwerkes und dem ersten Teil des Fernwärmenetzes beginnen wir nächstes Jahr. Den anderen Teil des Netzes bauen wir im Jahr 2026. Für das Heizwerk ist geplant, dass wir nächstes Jahr das Gebäude bauen und im Folgejahr die komplette Anlage fertigstellen. Im Herbst 2026 geht das Kraftwerk dann in Betrieb und im Oktober gibt es die ersten Wärmelieferungen für unsere Kundinnen und Kunden“, informiert der Vertriebsleiter.

Hocheffiziente Nutzung sämtlicher Wärmequellen

Die geplante Biomassekesselanlage erzeugt 5.000 Kilowattstunden Thermische Leistung. Diese wird benötigt, um Lustenau mit Fernwärme zu versorgen. Auch das entstehende Rauchgas wird mit einer Wärmepumpe wiederverwertet, damit umweltfreundliche Wärme erzeugt werden kann, die zu 90 Prozent aus regenerativen Energieträgern besteht. „Außerdem kommt eine Reservekesselanlage zum Einsatz, um Spitzenauslastungen abdecken zu können. Für die Sommerlast planen wir eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Heizkraftwerkes, eine weitere Wärmepumpe kann für den Sommerbetrieb im Einsatz sein“, erläutert Thomas Rogatschnig. 

Investition auch in den Ausbau des Fernwärmenetzes

20241113_MIK_174062_HiRes Detaillierte Infos zum Projekt und zu Fördermöglichkeiten gab es nach der Infoveranstaltung.

Die Investitionssumme für den Bau des Biomasseheizwerkes beträgt rund neun Millionen Euro, etwa 18,5 Millionen Euro werden für den Bau des Fernwärmenetzes investiert. Dieses hat in der ersten Ausbaustufe eine Gesamtlänge von 17 Kilometer. Ein weiterer Ausbau des Netzes ist geplant. „Derzeit hat die Kelag Energie & Wärme circa 12.000 Megawattstunden unter Vertrag. Wir hoffen, dass wir noch viele weitere Kund:innen gewinnen, um auch das Fernwärmenetz weiter ausbauen zu können“, hoffen die Betreiber.

Förderung von Fernwärme

Für die Anschaffung beziehungsweise Nutzung von Fernwärme sind bis zu 75% Förderung möglich. Dabei sind Baukostenzuschüsse oder Zuschüsse für Anschlussgebühren und viele weitere Förderungen von Bund und Land möglich. Mehr Infos und Beratung erhielten die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung von Verena Engstler vom Energieinstitut.

Wieviel kostet Fernwärme?

20241113_MIK_174103_HiRes Im Foyer des Reichshofsaals fanden außerdem viele Gespräche und ein reger Informationsaustausch statt.

„Bezahlt wird nur die Fernwärmemenge in Kilowattstunden, die auch tatsächlich verbraucht wird, verpflichtende Abnahmemengen gibt es keine“, beantwortet Thomas Rogatschnig die Frage eines interessierten Besuchers der Veranstaltung. Für die Leistungsbereitstellung gibt es einen fixen Grundpreis, der sich entweder aus der benötigten Heizleistung oder den vorhandenen Quadratmetern errechnet. Der Grundpreis beträgt somit pro Kilowattstunde rund 40 Euro netto und erhöht sich prinzipiell nur dann, wenn beispielsweise aufgrund eines Zubaus auch mehr Heizleistung benötigt wird. Sämtliche Preise und Preisanpassungen sind an Indexwerten gekoppelt, die von der Statistik Austria veröffentlicht werden.

Da ein Haushalt individuell zu betrachten ist, müssen auch sämtliche Berechnungen bezüglich Wärmebedarf und Kosten für den Bezug von Fernwärme individuell angestellt werden. Hierfür und für die Beratung ihrer Kundinnen und Kunden betreibt die Kelag Energie & Wärme ein Standortbüro im Millennium Park 4.