News Initiative „Wir helfen mit“ 28. Juli 2017
Nach dem Aus für die Nachbarschaftshilfe gibt es nun eine neue Möglichkeit, Flüchtlinge sinnvoll zu beschäftigen. Über „Wir helfen mit“ arbeiten Asylsuchende direkt bei und mit den Lustenauerinnen und Lustenauern. Sie helfen im Alltag, unterstützen das Vereinsleben oder religiöse Einrichtungen.
„Wir helfen mit“ ist eine Initiative der Gemeinde und wird in deren Auftrag von der Caritas durchgeführt. Dort laufen auch die Fäden zusammen, die Caritas vermittelt Interessenten und Asylwerbende. Die Hilfe kann von Personen aus Lustenau mit besonderem Unterstützungsbedarf in Anspruch genommen werden.
Beispielsweise können Asylsuchende Seniorinnen und Senioren im Alltag unterstützen, Alleinerziehenden unter die Arme greifen, aber auch Menschen in Krisensituationen zur Seite stehen. Vereine können Asylsuchende bei Veranstaltungen oder der Pflege ihrer Infrastruktur beschäftigen. Auch Pfarren können die Dienste der Asylsuchenden nutzen.
Privatpersonen ohne besonderen Unterstützungsbedarf können Asylwerbende weiterhin über den Dienstleistungsscheck für kleinere Hilfstätigkeiten einsetzen.
Projekt verbindet und baut Brücken
Flüchtlingskoordinatorin Anya Fleischmann weiß, wie wichtig diese neue Beschäftigungsinitiative ist. „Neben Gemeinden können jetzt auch Privatpersonen Asylwerbende eine Beschäftigungsmöglichkeit bieten. Ihr Alltag und der Tagesablauf werden strukturierter und Deutsch lernt man einfach in der Praxis am besten.“
Wie gut es in der Praxis funktionieren kann, zeigen zwei junge Männer, die im Auftrag der Gemeinde einer gemeinnützigen Tätigkeit in der Bibliothek nachgehen. „Für mich ist das die beste Form von Integration, die Flüchtlinge lernen Deutsch und wie unsere Arbeitswelt funktioniert. Sie können mit ihren Hilfsdiensten andere unterstützen“, bestätigt Bibliotheksleiter Peter Ladstätter. Nicht nur nehmen, sondern endlich etwas geben können, ist auch Jusef und Sajed ein Anliegen. Ihre Arbeitszeit ist auf 27 Stunden im Monat begrenzt, die Beschäftigung ist vorübergehend und darf keinen Arbeitsplatz für Einheimische gefährden.
Keine Konkurrenz zu regulärem Arbeitsmarkt
Die Tätigkeiten der Asylsuchenden sind nicht langfristig ausgerichtet und stellen daher keine Konkurrenz zum regulären Arbeitsmarkt dar. Die Caritas bittet um eine Spende von 6 Euro pro Stunde. Die Asylwerber sind haftpflicht- und krankenversichert.
Für Bürgermeister Kurt Fischer zeigt dieses Modell, wie Integration gelingen kann: „Wir möchten den Asylsuchenden eine Möglichkeit geben, in einen geregelten Tagesablauf zu finden. Außerdem ist es uns ein Anliegen, Asylsuchende mit Lustenauerinnen und Lustenauern zusammenzubringen.“
Information und Vermittlung von „Wir helfen mit“
Caritas-Flüchtlingshilfe
T +43 5522 200-1790
Mo-Fr von 8.00 bis 12.00 Uhr
www.caritas-vorarlberg.at
Informationsblatt erhältlich im
Bürgerservice, Rathaus Lustenau
Rathausstraße 1
T +43 5577 8181-3100
E information@lustenau.at