News Kleine Forscherinnen und Forscher ganz groß 7. Dezember 2023
„Was ist Feuer?“, „Wie entstehen Erdbeben?“ „Warum bricht ein Vulkan aus?“, „Wie rechnet ein Computer?“ oder „Wie fährt ein Roboter?“: Kinder und Jugendliche haben viele Fragen zur Welt der Naturwissenschaften und Technik. In MINT-Kindergärten und -Schulen können sie mit Experimenten Antworten finden. Der Kindergarten Rosenlächer ist einer von zwei Kindergärten in Vorarlberg, die das MINT-Gütesiegel erhalten haben. Wir durften den Alltag im MINT-Kindi hautnah erleben und selber auch dazulernen.
Auf den ersten Blick scheint sich der Alltag im Kindergarten Rosenlächer nicht von dem anderer Kindergärten zu unterscheiden, bei genauerem Hinsehen ist doch manches anders: Im freien Spiel und in den Themenstunden erforschen die Kinder gemeinsam mit ihren Pädagoginnen die Welt der Naturwissenschaften. Bei unserem Besuch trat Roboter Primo in Aktion.
Kindergartenleiterin Petra Reicher erklärte den Unterschied zwischen selbst denkenden Menschen und programmgesteuerten Maschinen. Danach gab es erst einmal „Trockentraining“: Viola, Daniel, Alperen, Moritz und Luis durften einander auf einem aufgeklebten Raster ‚steuern‘. Nach dieser Vorübung schickten die Juniorforscher:innen gemeinsam Primo auf den Weg. Mit viel Elan probierten sie die Fernsteuerung aus, ließen Primo vorwärts, rückwärts, nach links und rechts fahren. Im ersten Durchgang durfte jedes Kind reihum ein Plättchen legen und im zweiten Durchgang schon zwei. „Bis Weihnachten werden alle Kinder den Weg des Roboters vom Ausgangspunkt bis zur Zielzahl des Adventkalenders selbständig steuern können. Diese Übungen sind gut für das Training von räumlichem Verständnis, Planen und Vorausdenken und machen den Kids Riesenspaß“, freut sich Petra Reicher.
Mathe – nicht nur trockene Rechnerei
Nicht nur räumliches Verständnis wird trainiert, auch der Mengenlehre nähern sie sich spielerisch. So begreifen sie im wahrsten Sinne des Wortes Gewichte, Maße und Mengen. Auch in Physik und Chemie dürfen die Kinder selbst aktiv werden und Versuche am Mikroskop oder – unter Aufsicht – mit Feuer durchführen. Wie immer erklären die Pädagoginnen die Vorgänge zuerst in der Kleingruppe. Auf diese Weise haben die Kinder schon das Mikroskop und viele Rohstoffe kennengelernt und Wissenswertes über Naturkatastrophen erfahren. Aber auch im freien Spiel stehen die Materialien bereit und können ausprobiert werden.
Behutsamer Umgang mit dem Computer
Außerdem machen die kleinen Forscherinnen und Forscher erste Schritte am Computer. Sie dürfen unter Anleitung im Internet Bilder suchen oder auch am Tablet Aufgaben erledigen. „Dabei ist uns wichtig, dass die Kinder den Computer oder das Tablet nicht als Spielkameraden, sondern als Arbeitsgerät kennenlernen. Wir bauen digitale Geräte bewusst in den Alltag ein und lassen die Kinder damit arbeiten“, erklärt Petra Reicher.
Juniorforscher:innen in Aktion
Was genau ist die MINT-Zertifizierung?
MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Schulen und Kindergärten mit diesem Schwerpunkt fördern und begeistern Kinder und Jugendliche. Schon die Kleinsten sind neugierig und suchen offen und ohne Scheu nach Antworten auf ihre Fragen.
Das MINT-Gütesiegel wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, der Industriellenvereinigung, der Wissensfabrik und der Pädagogischen Hochschule Wien vergeben.
Für die Zertifizierung muss ein pädagogisches Konzept vorgelegt werden. Es müssen MINT-Materialien bereitstehen, Forschungsecken eingerichtet und die Themen in den pädagogischen Alltag eingebunden werden. Exkursionen sollten die Lerneinheiten in der Schule oder dem Kindergarten ergänzen. Natürlich werden auch die Pädagoginnen und Pädagogen speziell geschult und vorbereitet.
Vorarlberg ist 17-mal auf der MINT-Landkarte vertreten: Dabei sind die drei HTLs, vier Gymnasien, zwei Mittelschulen, sechs Volksschulen, der Kindergarten Moos in Götzis und der Lustenauer Kindergarten Rosenlächer.