News Lustenau gehört zu den ersten „Radfreundlichen Gemeinden“ des Landes 15. Dezember 2022
Jetzt sind die plan b-Gemeinden Bregenz, Hard, Lauterach, Lustenau und Wolfurt auch offiziell „Radfreundliche Gemeinden“: Am 5. Dezember 2022 haben sie vom Land Vorarlberg das Zertifikat in Silber erhalten – als erste Gemeinden vorarlbergweit.
Klare Bewertungskriterien und eine Experteneinschätzung zeigen auf, in welchen Bereichen die Gemeinden bereits ein hohes Niveau erreicht haben. In Lustenau sticht die hervorragende Kommunikation rund ums Radfahren mit der Kampagne „Rad.Lust“ hervor. Mit „Rad.Lust“ ist es gelungen, breite Teile der Bevölkerung fürs Radfahren zu begeistern. Positiv bewertet wurden auch Aktionen wie der Rad-Ried-Tag im autofreien Ried oder die Radritterspiele. Punkten konnte Lustenau auch mit seinen Förderungen für Lastenräder, Radanhänger und Spezialräder und auch der Ausbau der Fahrradstraßen, Radwege und Begegnungszonen hat überzeugt.
Wichtiger Wegweiser
Umgekehrt wird auch deutlich, wo es noch Luft nach oben gibt. „Es ist sehr hilfreich, dass wir mit der Zertifizierung ein Instrument haben, das – unabhängig von unserer Eigenwahrnehmung – auch Schwachstellen offenlegt und mit entsprechenden Lösungsvorschlägen unterstützt“, bestätigt Mathias Blaser, Obmann des Mobilitätsausschusses. In Lustenau ist klar, dass die Straßen für Radlerinnen und Radler sowie für Fußgängerinnen und Fußgänger noch sicherer werden müssen. Das hat die Zertifizierung deutlich gemacht. „Wir haben deutlich gesehen, wie wichtig Tempo 30 für die Verkehrssicherheit und auch für das subjektive Sicherheitsgefühl von Radlerinnen und Radler ist.“
Tempo 30 und Radwege für mehr Sicherheit
So wird der Ausbau der Radinfrastruktur weiter forciert und das Tempolimit auf den Gemeindestraßen großflächig reduziert. Wie in den plan b-Gemeinden Bregenz, Lauterach und Wolfurt, wird 2030 auch in Lustenau Tempo 30 umgesetzt. Noch ein weiteres wichtiges Projekt für die Sicherheit der Radlerinnen und Radler steht auf dem Plan: Der Radweg Negrellistraße. Er führt vom Zentrum über die Raiffeisenstraße mit einer gesicherten Querung der Grindelstraße entlang der Hannes- Grabher-Siedlung ins Hasenfeld. Eine bauliche Umsetzung soll so rasch wie möglich erfolgen. Zudem wird die Lerchenfeldstraße eine Fahrradstraße.
Ziel: 30 Prozent Fahrradanteil
Auch wenn naturgemäß noch nicht alles perfekt ist: Mit 22 Prozent Fahrradanteil radelt Lustenau im österreichweiten Spitzenfeld mit, auch die plan b-Gemeinden haben aufgeholt. Dort legen die Menschen 21 Prozent ihrer Wege per Fahrrad zurück - der Vorarlberg-Schnitt liegt bei 16 Prozent. „Aufbauend auf der gemeinsamen Arbeit der vergangenen Jahre wollen wir noch fahrradfreundlicher werden: Ziel ist es, dass 2030 die Lustenauerinnen und Lustenauer und die Menschen in der Region 30 Prozent ihrer Wege per Fahrrad zurücklegen. Die weitere Erhöhung des Radverkehrsanteils ist ein essentieller Baustein, um unser Ziel einer klimatauglichen und lebenswerten Mobilität in Lustenau zu erreichen“, unterstreichen Bürgermeister Kurt Fischer und Mathias Blaser.
Radfreundliche Gemeinde
Bewertungskriterien für „Radfreundliche Gemeinden“
- Qualität der Ergebnisse z. B. Verkehrssicherheit, Anteil der Radfahrer:innen, subjektive Zufriedenheit der Radfahrer:innen, Ergebnisse Radzählstellen
- Organisatorische Rahmenbedingungen z. B. Ausgaben für Radinfrastruktur, Verankerung in der Verwaltung, klare politische Zuständigkeiten, Qualität der Leitbilder, Konzepte und Planungen, Mobilitätsmanagement im eigenen Wirkungsbereich, Mobilitätsförderungen
- Prozesse und Abläufe z. B. Qualität und Umfang der Kommunikationsund Informationsmaßnahmen für Bürger:innen und Unternehmen, Einbeziehung der Radfahrer: innen, Unterhalt der Radinfrastruktur, Fahrradtrainings
- Qualität der Radinfrastruktur z. B. Fahrradstraßen und Tempo 30, Anbindung an Nachbargemeinden, Feinmaschigkeit und Durchgängigkeit des Radroutennetzes, Qualität der Radabstellanlagen, Anzahl Radservicestationen