News Lustenaus Natur- und Erholungsgebiete im Fokus des Rheintaler Grenzgemeindetages 15. November 2019
Anlässlich des 12. Rheintaler Grenzgemeindetages (RGG) war Lustenaus Natur- und Erholungsgebiet Alter Rhein im Fokus. Ende Oktober trafen sich die Zuständigen aus den Grenzgemeinden am Lustenauer Gutshof Heidensand.

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Lustenaus Naturjuwele im Mittelpunkt

Herausforderungen und Themen zur planmäßigen Entwicklung des wichtigsten Naherholungsgebietes von Lustenau, die regionale Zusammenarbeit, das Jubiläum 30 Jahre Europaschutzgebiet Gsieg – Obere Mähder sowie die geschichtliche Entwicklung der Schweizer Rieder auf Lustenauer Hoheitsgebiet standen für Andreas Eggenberger, Präsident der RGG, dabei im Mittelpunkt. Bürgermeister Kurt Fischer zeigte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Schweizer Ortsgemeinden Widnau und Schmitter seit 1593 auf. Heute befinden sich über 20 Prozent der Lustenauer Fläche im Eigentum der Schweizer Ortsgemeinden. Der angrenzende Gutshof Heidensand diente ab den 1920er Jahren als Versorgungsheim. Auf dem Gebiet des Hofes werden heute ausschließlich Bio-Produkte angepflanzt. Neben drei Lustenauer Gemüse- und Obstbauern bewirtschaftet die INTEGRA einen Teil der Fläche. Sie unterstützt dadurch Langzeitarbeitslose auf der Suche nach neuen Arbeitsstellen.
Schrittweise Umsetzung wichtiger Maßnahmen

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Rudi Alge, Abteilungsleiter Umwelt und Abfallwirtschaft, stellte den bereits größtenteils umgesetzten Maßnahmenplan für den Naturpark Alter Rhein vor: Die länderübergreifende Informations- und Freizeitkarte Alter Rhein, die im Juni 2019 präsentiert wurde, ist ein Gemeinschaftsprojekt von Agglo Rheintal und den Gemeinden Lustenau, Altach, Diepoldsau, Hohenems und Mäder. Sie enthält Informationen zur Geschichte sowie Flora und Fauna, aber auch Regelungen, die als Basis für die Nutzung des Lebensraumes dienen. Markus Grabher vom Umweltbüro Grabher, zeigte die notwendigen aktiven Maßnahmen auf, um seltene Tiere und Pflanzen im benachbarten Naturschutzgebiet Gsieg – Obere Mähder zu erhalten. So wurde insbesondere in dessen 30. Jubiläumsjahr die gute Partnerschaft zwischen den Ortsgemeinden Widnau und Schmitter sowie weiteren Akteuren, die sich um die Betreuung und Erhaltung des Europaschutzgebietes bemühen, hervorgehoben.


Wertvolles Zusammenwirken

Rund 250 Hektar des südlichen Schweizer Riedes befinden sich im Eigentum der Ortsgemeinden Widnau und Schmitter. Die Präsidenten Karl Köppel und Bruno Spirig berichteten über die gemeinsame Geschichte und das grenzüberschreitende Zusammenleben. In Sagen und Geschichtsbüchern wird noch von Heugabelkriegen geschrieben. Der wilde Rhein wurde bis zum Bau der ersten Rheinbrücken mit Ochs und Wagen auf einer Fähre überquert. Die Eigentümer aus der Schweiz hatten während des Ersten Weltkrieges Abgabenpflichten von Naturalien an das österreichisch-ungarische Heer zu bewerkstelligen. Während des Zweiten Weltkrieges verwehrte man Schweizer Soldaten, das Land über der Grenze zu bewirtschaften. Heute ist die Landwirtschaft, das Naturschutzgebiet, der Sport- und Freizeitraum für hüben wie drüben von gesellschaftlicher Bedeutung. Auch Schülerinnen und Schüler erhalten anlässlich bei Schülertagen Einblicke in das Torfstechen, die Notwendigkeit von Neophyten-Tagen, die Beseitigung von Tierfallen durch Grabenabflachungen, Brut- und Nahrungsflächen für Vögel sowie Aufforstungen und vieles mehr. Das Erholungs- und Naturparadies Alter Rhein wird heute grenzüberschreitend in verantwortungsvoller Zusammenarbeit gepflegt und bewirtschaftet.