News Lustenaus Trinkwasser ist ein verborgener Schatz 28. September 2023

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Seit einigen Jahren tauchen sie fortlaufend an exponierten Standorten auf: Unsere öffentlichen Trinkwasserbrunnen und Trinkhydranten, die besonders an heißen Tagen beim Sport, während der Pausen oder einem Streifzug durch Lustenau Erfrischung bieten. Seit kurzer Zeit dürfen sich auch die Bewohner:innen der Staldenstraße und dem Wohn- und Geschäftshaus zum grünen Baum über den mittlerweile 13. Trinkwasserbrunnen in Lustenau freuen. 

Lustenaus Trinkwasser ist ein unterirdisch verborgener Grundwasserschatz, der uns jedoch nicht selbstverständlich tagtäglich mit dem Lebensmittel Nummer eins - Wasser - versorgt. Während Quellwässer wesentlich anfälliger bei Störeinflüssen wie Regen sind, regeneriert unser Grundwasser etwa ein bis zwei Jahre im natürlichen Untergrund, bevor es gefasst und zu Trinkwasser wird.

Was unser Trinkwasser auszeichnet

Unser Grundwasserfeld wird durch Versickerung des Rheinwassers angereichert. Die aus Sand und Kies bestehenden Schichten im Rheinvorland filtern unser Grundwasser, sodass aus dem Rheinwasser bakteriologisch einwandfreies, kühles und klares Trinkwasser entsteht. Dank der hervorragenden Qualität unseres Grundwassers, die aus diesem natürlichen Filtervorgang resultiert, kann es ohne zusätzliche Aufbereitung direkt bis zum Wasserhahn gelangen.

Wasser muss gefunden werden

Dabei ist es sehr schwierig, neue Grundwasserfelder zu finden, aus denen wir genügend Trinkwasser in ausreichender Qualität fassen können. „Diese Erkenntnis haben wir im Zuge der Erneuerungen unserer Brunnenanlagen wegen dem Projekt RHESI erlangt“, weiß Wasserwerksleiter Michael Bösch. „Aber dafür haben wir mit den notwendigen hydrogeologischen Untersuchungen auch wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Früher glaubten wir zum Beispiel, dass unser Wasser am Mondstein - dem gegen den Rhein verlaufenden Schweizer Felsrücken - entlang rinnt und gleichzeitig den Grundwasserstrom zu uns führt. Jetzt wissen wir, dass unser Grundwasser tatsächlich nur aus dem Rhein kommt“, erklärt der Wasserwerksleiter.

Ein neuer Trinkwasserschatz wurde gefunden

Opener_Habedere_©Lukas Hämmerle (6) Mittlerweile kann an dreizehn öffentlichenTrinkwasserbrunnen oder Trinkhydranten, so wie beim Jugendplatz Habedere im Sportpark, der Durst gelöscht werden.
Glücklicherweise konnten wir aber vor einigen Jahren tatsächlich einen neuen Trinkwasserschatz finden. Die einzige Stelle in ganz Lustenau, die mengenmäßig und qualitativ vorhanden und vergleichbar ist, liegt nördlich der Brücke Lustenau-Au, beim ehemaligen Sportplatz Blumenau. Dort befindet sich das neue Grundwasserfeld, das Lustenau über das Jahr 2100 versorgen wird. Der Baubeginn der neuen Brunnenanlage ist im Jahr 2025 geplant. Ironischerweise vermutete man schon 1992 an genau dieser Stelle ein „Hoffnungsgebiet“, als für unsere bisherigen Brunnen ein Schutz und Schonprojekt gestartet wurde.
„Aber damals vermutete man, das Wasser könnte nicht ausreichen. Bei normalem Verbrauch kann ganz Lustenau mit dem neuen Grundwasserfeld versorgt werden. Für Spitzenabdeckungen werden wir ein Speichervolumen mit rund 3.000 Kubikmeter schaffen“, erklären Michael Bösch und sein designierter Nachfolger Lothar Isele.

Der Ruf nach öffentlichen Trinkbrunnen

Bild 2_Wasserwerkmonteure1 Das Team vom Wasserwerk ist täglich um Lustenaus Trinkwasserversorgung bemüht.
Und wie sind unsere Trinkwasserbrunnen, die wir immer häufiger an den verschiedensten Plätzen Lustenaus entdecken können, entstanden? „Wasser ist ein öffentliches und sehr kostbares Gut, weshalb wir Trinkwasser für unsere Bevölkerung auch an öffentlichen Orten zugänglich machen und zur Verfügung stellen wollen“, sagt Bürgermeister Kurt Fischer.
Und der Ruf aus der Bevölkerung nach öffentlichen Trinkwasserstellen blieb nicht ungehört. Bereits seit 10 Jahren gibt es öffentliche Trinkwasserstellen und für deren Sicherheit trägt das Wasserwerk Lustenau die Verantwortung.

Achtung auf unser Trinkwasser

Bild 3_IMG_4752 Trinkhydrant beim Naturspielpark am Moosbach, Wasserwerksleiter Michael Bösch mit Nachfolger Lothar Isele
Die Sicherheit unseres Trinkwassers muss gewährleistet sein. Bei Laufbrunnen besteht die große Gefahr der Verkeimung des Wassers. Solange Wasser jedoch wie bei unseren Trinkbrunnen und Trinkhydranten unter Druck steht und keine erhebliche Erwärmung hinzukommt, besteht dahingehend kaum Gefahr. Wegen der Klimaerwärmung werden die Wasserleitungen mittlerweile noch tiefer in der Erde vergraben. Bäume an den Straßen sorgen nicht nur für Beschattung, sondern für zusätzliche Kühlung der unterirdischen Leitungen. „Oft wird uns erst dann richtig bewusst wie wichtig Wasser ist, wenn einmal keines mehr aus der Leitung fließt. Um unsere ausgezeichnete Trinkwasserversorgung und deren Sicherheit zu gewährleisten, sind alljährlich Erneuerungen und Reparaturen an unserem riesigen Leitungsnetz notwendig“, erläutert der zuständige Tiefbaugemeinderat, Martin Fitz.
 
Es ist also keinesfalls selbstverständlich, dass aus Lustenaus Wasserhähnen so einwandfreies, kühles und erfrischendes Wasser sprudelt. Es liegt vor allem an uns und unserer Vernunft, achtsam mit unserem Wasser umzugehen, damit wir auch zukünftig aus unserem unterirdischen Trinkwasserschatz trinken können.