News Mit Strategie Lustenau als Kulturgemeinde stärken 26. Juli 2024

Bei der letzten Gemeindevertretungssitzung vor drei Wochen wurde sie einhellig angenommen, nun wurde sie in gedruckter Form im Rahmen der Hofkultur auf dem Gutshof Heidensand von den Verantwortlichen feierlich präsentiert: die lange und mit Spannung erwartete Lustenauer Kulturstrategie 2030.

Foto1_Kulturstrategie Erfreut und stolz präsentieren Kulturgemeinderat Vizebürgermeister Daniel Steinhofer, Thomas Philipp, die vormalige Lustenauer Kulturamtsleiterin Claudia Voit, ihre Nachfolgerin Nina Fritsch und Bürgermeister Kurt Fischer die neue Kulturstrategie.

Am Anfang stand eine Bestandsaufnahme. Der Blick zurück am Beginn einer neuen Legislaturperiode 2020 auf das erste Kulturleitbild von 2009 zeigte zwar, dass erfreulich viele der damals formulierten Ziele und Maßnahmen umgesetzt worden waren, aber auf dem Erreichten sollte eine neue Kulturstrategie entstehen als Grundlage für die Kulturarbeit der nächsten Jahre. Zunächst durch die COVID-19-Pandemie zäh gestartet, nahm das Projekt 2022 rasant Fahrt auf und am Ende des gut zweijährigen Prozesses steht nun mit der vorliegenden Kulturstrategie 2030 ein ebenso handliches wie inhaltsschweres Papier. Darin stellt Lustenau nicht nur die Weichen für die zukünftige Entwicklung des Kunst- und Kulturbereiches, sondern definiert klare und konkrete Handlungsanweisungen.

Zehn Kapitel

Foto2_Interssierte Zuhörer Interessierte Zuhörer:innen, beste Stimmung und ein wunderschöner Sommerabend im Gutshof Heidensand

Zehn Kapitel, 46 Ziele und 77 Maßnahmen listet das neue Leitbild auf, das „anknüpfend an Gegenwärtiges und Vergangenes das kulturelle menschliche Schaffen auch in Zeiten von KI in eine gute Zukunft führt und die Gemeinde als Kulturgemeinde stärkt“, so Bürgermeister Kurt Fischer. Inhalt der zehn Kapitel sind die Stärkung der Teilhabe durch die Entwicklung von Orten, Räumen und Strukturen, der Ausbau der kulturellen Bildung für alle Altersgruppen, die Förderung der Angebotsvielfalt, der achtsame Umgang mit Ressourcen und das Schaffen von optimalen Rahmenbedingungen für ein lebendiges Kulturleben. Weitere Themen sind: Der Geschichte in die Zukunft verhelfen, der Kultur mehr Raum geben, unter dem Motto „Wir müssen reden“ eine offene und wertschätzende Gesprächskultur pflegen, im Dialog und der Begegnung Diversität, Inklusion und Interkulturalität als Bereicherung erkennen sowie sichtbarer werden und im Gespräch bleiben.

Zehnköpfige Arbeitsgruppe

Der Weg zur neuen Kulturstrategie war intensiv, geprägt von qualitätsvollen Diskussionsrunden und Workshops, Datenerhebungen, Analysen und Einbezug vieler verschiedener Stimmen. Maßgebliche Unterstützung erhielt das Kernteam um Kulturamtsleiterin Claudia Voit, die von Beginn an wesentlich und mit viel Herzblut am Projekt beteiligt war, das nach ihrem Weggang aus Lustenau von ihrer Nachfolgerin Nina Fritsch zu Ende geführt wurde, und Thomas Philipp vom Linzer Institut für qualitative Analysen, der den partizipativen Prozess als externer Partner professionell begleitet hat, von einer zehnköpfigen Arbeitsgruppe.

Expertise und Erfahrung

Foto3_virtuoses Spiel Der Lustenauer Künstler Aris Kapagiannidis umrahmte die Präsentation mit seinem virtuosen Spiel.

Besetzt mit Persönlichkeiten aus unterschiedlichsten Sparten von Kunst und Kultur brachte die Arbeitsgruppe vielfältige, wertvolle Expertise und einen langjährigen Erfahrungsschatz in Bezug auf Kulturarbeit im Allgemeinen und auf das Lustenauer Kulturleben im Besonderen ein. Mitglieder der Arbeitsgruppe waren Kathrin Dünser (vorarlberg museum), Daniela Fetz-Mages (DOCK 20 und S-MAK), Florian Gerer (dô), Doris Glatter-Götz (Rheintalische Musikschule), Marina Hämmerle (büro für baukulturelle anliegen), Veronika Hofer (Luschnouar Bühne), Erdin Kamoglu (Rotes Kreuz, Integrationsbeauftragter), Peter Niedermair (ehem. Obmann Zeitschrift Kultur, Mitglied Landeskulturbeirat), Mirjam Steinbock (IG Kultur) und Mario Vogel (Musikverein Concordia), verstärkt durch Claudia Voit und Thomas Philipp.

Dem Planen folgt das Tun

Foto4_Bericht Daniel Steinhofer, Thomas Philipp, Claudia Voit und Nina Fritsch ließen den spannenden Strategieprozess Revue passieren.

Die Frage, wie es nun weitergeht mit dem Leitbild, beantwortete Vizebürgermeister Daniel Steinhofer, der als Kulturreferent schon beim ersten Leitbild von 2009 beteiligt war und sich ähnliches für das neue Papier wünscht: nämlich, dass es nicht in der Schublade verschwindet, sondern als Handlungsanleitung herangezogen wird. Was die Umsetzung bis 2030 anbelangt, sei nicht alles realistisch und man werde sich, nach dem Rechenschaftsbericht als erster Handlung, zuerst „die Perlen herauspicken“. Für Kulturamtsleiterin Nina Fritsch ist das Gemeinschaftsgefühl wichtig, das mit dem neuen Papier, „das Halt gibt und zugleich ein Visionskatalog ist“, entstanden ist. Für sie folgt „nach dem Planen jetzt das Tun“.