News Natura 2000-Exkursion zur Naturinsel Obere Mähder 20. September 2023

Anlässlich des Jubiläums 20 Jahre Natura 2000-Gebiet „Gsieg – Obere Mähder“ organisierte die inatura am 30. August eine Exkursion ins naturkundlich wertvolle Europaschutzgebiet ganz im Süden Lustenaus. Referenten waren der neue Gebietsbetreuer im Rheintal Thomas Kühmayer und Vogelexperte Alwin Schönenberger.

20230830_184955 30 Naturinteressierte versammelten sich am Gutshof Heidensand zur Jubiläumsexkursion

Nach einer Einführung zum Thema Lebensraum Bauernhof anhand der Beispiele Ameisenlöwe und Rauchschwalbe am Gutshof Heidensand führte der Rundgang durch die von den Biobauern für den Gemüseanbau angelegten großzügigen Blühstreifen zum Seelachendamm. Dabei konnten die 30 interessierten Teilnehmer:innen sehen, wie viele Vögel sich in den Sonnenblumen und anderen Vogelfutterpflanzen tummelten.

Naturjuwel Streuewiese

Thomas Kühmayer erklärte Entstehung, Geschichte und Wandlung der Nutzung der Streuewiesen im Schutzgebiet und stellte Binsenarten wie die häufige Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus) oder die seltenere Stumpfblütige Binse (Juncus subnodulosus) vor, die an der Hohenemser Straße blühen. Ein Highlight der Rheintaler Streuewiesen ist der erst im Spätsommer blühende Wohlriechende Lauch (Allium suaveolens), der im Rest von Österreich kaum noch zu finden ist und der in den Oberen Mähdern ein beachtliches Vorkommen hat.
20230830_184816 Gebietsbetreuer Thomas Kühmayer erklärt die Naturbesonderheiten.
20230830_184249 Der ausgewiesene Vogelkenner Alwin Schönenberger gibt sein Wissen gerne weiter.

Storchenparadies Rheintal

Auch die vielen Störche mit ihren Nestern auf den Hochspannungsleitungen konnten mit Fernglas gut beobachtet werden. Alwin Schönenberger erklärte ihre Entwicklung von der Wiederansiedlung im Rheintal vor wenigen Jahrzehnten und den heutigen Problematiken von der Stromschlaggefahr bis zum Zugverhalten der Jungvögel.
Stieglitz, Girlitz, Trauerschnäpper, Gartenrotschwanz, Hausrotschwanz, Rauchschwalbe und Turmfalke wurden ebenfalls gesichtet. In der Dämmerung konnten auch noch Waldohreulen nahe dem Parkplatz am Rohr beobachtet werden.

Amphibien-Hotspot Seelache

Die Seelache – ein früherer Zubringer des Rheinlaufs – beherbergt in ihren Biotopen das zweitgrößte Vorkommen des Kammmolches in Vorarlberg. Die Gemeinde Lustenau, der die ehemalige Seelache samt angrenzendem Hochwasser-Schutzdamm gehört, bemüht sich seit Jahren um das Schutzgebiet und investiert viel Zeit, Geld und Energie in die Instandhaltung der Feuchtgebiete.