News Neue Ausstellung von „Total Refusal“ 31. Januar 2023

Die Flucht in ferne, digitale Welten kann beunruhigender sein, als man annehmen würde. Das Künstler-, Forscher- und Filmemacher:innen-Kollektiv und „pseudo-marxistische Medienguerilla“ Total Refusal interveniert in aktuelle Videospiele und schreibt Arbeiten über Games und Politik. Am 3. Februar wird um 19 Uhr die Ausstellung im DOCK 20 eröffnet.

Foto1 Total Refusal_Portrait Das Künstler:innenkollektiv Total Refusal

Die Künstler:innen brechen mit konventionellen Spielabläufen, testen Grenzen, beobachten Protagonist:innen aus unbekannten Perspektiven und ergänzen die Storylines bekannter Blockbuster-Spiele um neue Aspekte. In ihren Arbeiten recyceln sie die Bühnenbilder von Mainstream-Videospielen und schaffen politische Erzählungen in Form von Videos, Interventionen, Performances und Vorträgen. Dabei schrecken sie nicht davor zurück, den schönen Schein der digitalen Hochglanzwelten als Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse zu demaskieren. Für seine Solo-Show inszeniert das Kollektiv in dem Räumen des DOCK 20 drei großformative Arbeiten. Entlang der Trias Schlaf – Arbeit – Freizeit (und von vorne!) tauchen die Besucher:innen ein in Videowelten zwischen Realität und Traum.

In ihren Werken bedienen sich die Mitglieder von Total Refusal nicht nur an den eigenen Erfahrungen. Sie sammelten beispielsweise Posts und Berichte anderer Gamer:innen. Auf ihren Streifzügen durch das Spiel „Red Dead Redemption 2“ porträtierten Total Refusal das karge, eintönige Leben von Handwerkern, Wäscherinnen und Trinkern und denken laut nach über das Verhältnis der Menschen zur Arbeit im 21. Jahrhundert. Und gemäß dem Motto „Work hard, play hard!“ lädt das Kollektiv ein in die neueste Arbeit, den „Club Stahlbad“ (2023). Die Rauminstallation behandelt Rausch, Euphorie und Losgelöstheit – Gefühlszustände, die sich kaum simulieren und noch schwieriger programmieren lassen. Seit der Gründung im Jahr 2018 wurden Total Refusal mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Best Short Direction Award des Locarno Film Festival, dem Diagonale Filmpreis für die beste Kurzdoku, dem Förderpreis für Bildende Kunst des Landes Steiermark und dem Vimeo Staff Pick Award. Die Arbeiten wurden auf mehr als 250 Film- und Videofestivals wie dem Locarno Film Festival, der Berlinale, der Doc Fortnight im MOMA New York und der IDFA Amsterdam gezeigt und waren in verschiedenen Ausstellungsräumen wie der Architekturbiennale Venedig 2021, der HEK Basel und der Ars Electronica Linz zu sehen.

Ausstellung „Total Refusal“

Foto2_Total Refusal, ÔÇ×Hardly WorkingÔÇ£, 2022_01 Filmstill aus „Hardly working“

DOCK 20
Kunstraum und Sammlung Hollenstein
Pontenstr. 20, +43 5577 8181-4220
dock20@lustenau.at
www.lustenau.at/dock20

Programm
Freitag, 3.2., 19 Uhr:
Ausstellungseröffnung
Artist Talk mit Total Refusal, Drinks und Snacks. Eintritt frei.

Donnerstag, 9.3., 18 Uhr:
Apéro-Führung, keine Anmeldung erforderlich

Freitag, 14.4., 16 Uhr:
Führung mit Kuratorin und Kinderprogramm
Keine Anmeldung erforderlich. Teilnahme für Kinder kostenlos.

Samstag, 13.5., 18 Uhr:
Finissage
Wir tanzen ein letztes Mal im „Club Stahlbad“ und beenden die Ausstellung mit einem Gespräch, Drinks und Snacks. Eintritt frei.

Zusatzangebot: Workshop mit Total Refusal Termin, Details und Infos auf Anfrage: dock20@lustenau.at Öffnungszeiten: Donnerstag von 14 bis 20 Uhr, Freitag und Samstag von 14 bis 18 Uhr Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist mit gültigem Ausstellungsticket frei (4 EUR / 3 EUR ermäßigt, Eröffnungen sind grundsätzlich unentgeltlich).