News Neuer Grundwasserbrunnen sichert Lustenaus Trinkwasser 19. November 2019

Trinkwasserbrunnen Lustenau_©Christian Grass (5) Auf Höhe Blumenau wurde ein neuer Standort für Lustenaus Trinkwasserbrunnen gefunden: Rhesi-Projektingenieur Bernhard Valenti, Rhesi-Projektleiter Markus Mähr, Tiefbaugemeinderat Martin Fitz, Wasserwerksleiter Michael Bösch und Bürgermeister Kurt Fischer beim neuen Brunnenfeld.

Die Verbesserung des Hochwasserschutzes am Rhein durch das Projekt „Rhesi“ macht es nötig, einen neuen Trinkwasserbrunnen für Lustenaus Wasserversorgung im Rheinvorland zu errichten. Nach detaillierten Untersuchungen und Probebohrungen durch die Internationale Rheinregulierung wird nun ein neuer Grundwasserbrunnen gebaut. Den Beschluss zur Planung fällte die Gemeindevertretung einstimmig in ihrer jüngsten Sitzung am 7. November.

Erstes Bauvorhaben im Zuge von Rhesi

Für Bürgermeister Kurt Fischer eine Entscheidung von epochaler Bedeutung: „Der neue Trinkwasserbrunnen für Lustenau ist das erste große Bauvorhaben, mit dem wir unsere gemeinsame Lebensader Rhein neu gestalten. Der Schutz unseres Trinkwassers ist ein wesentliches Ziel von Rhesi.“ Tiefbaugemeinderat Martin Fitz betont: „Der einstimmig gefasste Grundsatzbeschluss der Gemeinde zu unserer geplanten Wasserversorgung und neuen Brunnenanlage freut mich als zuständigen Gemeinderat sehr! Das in Lustenau bisher immer ausreichend und in bester Qualität vorhandene ‚Gold der Alpen‘ wird so mit dem Hochwasserschutzprojekt Rhesi für alle kommenden Generationen in unserer Gemeinde vorausschauend gesichert!“ Der Brunnen wird von der Marktgemeinde Lustenau neu errichtet und durch das Projekt „Rhesi“ mitfinanziert. Baustart ist frühestens 2022.

Rhesi Rheinmündung 5

"Eine Entscheidung von epochaler Bedeutung. mit dem wir unsere gemeinsame Lebensader Rhein neu gestalten. Der Schutz unseres Trinkwassers ist ein wesentliches Ziel von Rhesi.“

- Bürgermeister Kurt Fischer

Trinkwasserversorgung in Abstimmung mit den Gemeinden gesichert

Au_Lustenau_Visualisierung_20170129 Hochwasserschutzprojekt Rhesi: Verringerte Fließgeschwindigkeit und höhere Abflusskapazität aber bessere Möglichkeiten für Freizeitnutzung und Naherholung.

„Als uns 2012 die ersten Variantenentwürfe für Rhesi vorgestellt wurden, machten wir besonders auf die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung aus Grundwasser aufmerksam. Seit 2013 wurden zahlreiche Untersuchungen mit Versuchsbrunnen, Pegelmessstellen und Pumpversuchen durchgeführt“, berichtet Wasserwerksleiter Michael Bösch. Mittlerweile liegen grenzüberschreitende Wasserbilanzen, die hydrogeologische Untersuchung der bestehenden Brunnen und mögliche neue Ressourcen sowie die Ergebnisse aus der Grundwassermodellierung vor. So ist es notwendig, dass die Lustenauer Trinkwasserbrunnen verlegt werden, um die Abflussmenge des Rheins auch an seiner engsten Stelle bei Lustenau/Au erhöhen zu können.

„Gemeinsam schaffen wir Lösungen für das Rheintal."

Trinkwasserbrunnen Lustenau_©Christian Grass (1)

Rhesi-Projektleiter Markus Mähr: "Der Start der Planungen für den neuen Brunnen in Lustenau ist ein riesen Schritt für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi. Mit der Verlegung der Brunnen wird der Weg freigemacht für die Erhöhung der Abflusskapazität im Bereich Lustenau/Au beim Wasserwerk. Die Gemeinde Lustenau hat gleich zu Beginn der Planungen für Rhesi klar gemacht, dass die offenen Fragen bezüglich der Trinkwasserversorgung gelöst werden müssen. Dank der guten Zusammenarbeit der Gemeinde haben wir eine Lösung gefunden, die beiden Seiten hilft. Das zeigt: Gemeinsam schaffen wir Lösungen für das Rheintal."

Neuer Brunnen auf Höhe Blumenau

Für den künftigen Grundwasserbrunnen von Lustenau wurde ein geeigneter Standort auf Höhe Blumenau gefunden, gut 500 Meter flussaufwärts vom jetzigen. Zur Anbindung an das Wasserwerk wird eine neue Transportleitung gebaut. Auch ein Tiefbehälter ist vorgesehen, wo das Trinkwasser zwischengespeichert und von dort in das Versorgungsnetz gespeist wird. Der neue Brunnen und die zusätzlichen Leitungen machen das Trinkwassersystem robuster gegenüber Störfällen. „Das geplante Speichervolumen beträgt 2.600 m³, auf diesem Weg können wir die Versorgungsspitzen abdecken, ohne dass mehr Wasser gefördert werden muss“, erklärt Michael Bösch. Insgesamt befinden sich 19 Brunnen in den Rheinvorländern. Auch die Brunnen des Wasserwerks Mittelrheintal im Bereich des Viscoseparks werden verlegt. Sie versorgen die Schweizer Gemeinden Au, Balgach, Rebstein, Widnau und Berneck mit Trinkwasser.

Wasser von höchster Qualität

wasserwerk_15 marcel hagen 09-07-2008 Im Wasserwerk Lustenau kümmert sich ein sechsköpfiges Team darum, dass täglich alle 5.300 Häuser und Unternehmen mit Wasser versorgt sind.

Lustenau ist in der glücklichen Lage, 100 Prozent seines Trinkwassers aus dem Grundwasser vom Grundwasserbegleitstrom des Rheins zu beziehen. Durch Versickerung des Rheinwassers wird das Grundwasserfeld angereichert. Die geologischen Schichten im Rheinvorland bestehen aus durchlässigem Sand und Kies, die wie ein natürlicher Filter auf das Grundwasser wirken. Das Lustenauer Trinkwasser weist ohne jegliche Aufbereitung höchste Qualität auf. Seit 60 Jahren leistet sich Lustenau eine eigene, unabhängige Wasserversorgung. 1959 wurden die privaten Trinkwasserinitiativen durch ein gemeindeeigenes, funktionstüchtiges Wasserversorgungsnetz abgelöst, das heute über ein Leitungssystem über 235 Kilometer verfügt. Wasserwerksleiter Michael Bösch und sein fünfköpfiges Team kümmern sich darum, dass täglich alle 5.200 Häuser und Unternehmen mit Trinkwasser von höchster Güte versorgt sind.

Weiterer Meilenstein in der Trinkwasserversorgung

„Der Bau des Wasserwerks 1959 war das Ergebnis eines langen Prozesses, aber auch der Erfolg weitblickender Lustenauer Bürger und Gemeindepolitiker. Mit dem Beschluss zum Bau eines neuen Trinkwasserbrunnens hat die Lustenauer Gemeindevertretung einen weiteren Meilenstein in der Trinkwasserversorgung gesetzt. Gemeinsam sorgen wir im Rahmen von Rhesi dafür, dass den Lustenauerinnen und Lustenauern auch in Zukunft sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht und unsere Bevölkerung vor Hochwasser geschützt ist“, unterstreicht Bürgermeister Kurt Fischer.