News Probebohrungen für neue Trinkwasserbrunnen 1. Dezember 2015
Im Moment führt die Internationale Rheinregulierung (IRR) im Rheinvorland von Lustenau Probebohrungen für neue Trinkwasserbrunnen durch. Für die Verbesserung des Hochwasserschutzes am Rhein durch das Projekt „Rhesi“ (Rhein-Erholung und Sicherheit) ist es eventuell nötig, die bestehenden Brunnen zu versetzen. Im Frühling 2016 sollen die Ergebnisse vorliegen.
Engstelle des Rheins macht eventuell Versetzung der Brunnen nötig
Bürgermeister Dr. Kurt Fischer, Tiefbaureferent Martin Fitz, Wasserwerksleiter Ing. Michael Bösch, Projektingenieur DI Mathias Speckle von der IRR und der beauftragte Hydrogeologe, Dr. Rainer Sutterlütti machten sich vor Ort ein Bild von den Probebohrungen.
„Damit die Abflussmenge des Rheins auch an seiner engsten Stelle, die sich bei Lustenau/Au befindet, erhöht werden kann, ist es eventuell nötig, die bestehenden Trinkwasserbrunnen, die Lustenau mit qualitativ einwandfreiem Wasser versorgen, zu versetzen“, berichtet Projektingenieur Mathias Speckle von der IRR. Mögliche neue Standorte für Trinkwasserbrunnen wurden in den letzten Monaten ausfindig gemacht und werden jetzt erprobt.
Detaillierte Untersuchungen
Die an bis zu sechs Stellen im Rheinvorland durchgeführten Probebohrungen werden Ergebnisse liefern, ob sie in Leistungsfähigkeit und Qualität den Anforderungen der Trinkwasserversorgung in Lustenau entsprechen. In den Versuchsbrunnen werden Leistungspump- und Markierungsversuche durchgeführt. Zudem werden Wasserstände, Wassertemperaturen und die elektrische Leitfähigkeit in den Oberflächengewässern und im Grundwasserfeld intensiv beobachtet. Außerdem wird das Grundwasser-Messstellennetz (Bohrungen mit Grundwassermessrohren) ergänzt.
Erste Ergebnisse stimmen optimistisch
„Die ersten Ergebnisse der Proben geben Anlass zu Optimismus“, berichtet Dr. Rainer Sutterlütti, der Leiter der Untersuchungen, beim Lokalaugenschein: „Verlässliche Ergebnisse bringen aber erst die Leistungspumpversuche, die wir zwischen Jänner und März 2016 durchführen. Dort wird aus vier Versuchsbrunnen ein Monat lang Grundwasser mit einer hohen Entnahmemenge gefördert und umfangreich analysiert. Abgeschlossen werden die Untersuchungen im Frühling des nächsten Jahres, die Ergebnisse fließen in die weitere Projektplanung von Rhesi ein.
Rhesi macht den Rhein sicherer und naturnäher
Die Internationale Rheinregulierung (IRR) ist für den Hochwasserschutz zwischen Illmündung und Bodensee zuständig. Als zentrales Unterfangen wird gemeinsam mit Gemeinden und weiteren Beteiligten das Hochwasserschutzprojekt „Rhesi“ entwickelt, das die Sicherheit für die Menschen im Rheintal wesentlich erhöhen wird.
So soll die Abflusskapazität des Rheins über die gesamte Länge der internationalen Strecke auf mindestens 4300 m3/sec (derzeit 3100 m3/sec) ausgebaut werden. Auch die Verbesserung der ökologischen Situation ist eine wertvolle Komponente und der Rhein wird besser zugänglich und dadurch für die Menschen erlebbarer.
Sicherheit für 100.000 Menschen am Rhein
Von österreichischer Seite ist Bürgermeister Kurt Fischer mit Landesrat Erich Schwärzler und dem Koblacher Bürgermeister Fritz Maierhofer im Rhesi-Projektbeirat vertreten. Der Bürgermeister erwartet sich von den Probebohrungen wesentliche Erkenntnisse zur Weiterentwicklung des Hochwasserschutzes:
„Die Sicherheit und Lebensqualität im Ort steht an oberster Stelle unserer Verantwortung. Unser Ziel muss es sein, die Lustenauer Bevölkerung bestmöglich vor Gefahren oder Schaden zu schützen. Deshalb setzt die Marktgemeinde in Zusammenarbeit mit Land, Bund und der Internationalen Rheinregulierung umfassende Maßnahmen mit besonderem Augenmerk auf den Hochwasserschutz. Das Projekt Rhesi ist ein wichtiger Eckpfeiler für die Gewährleistung der Sicherheit von 100.000 Menschen am Rhein.“