News Rad- und Fußgängerbrücke Lustenau-Au: Baubeginn verschoben 13. März 2025

Visualisierung ©Studio Giorgio Masotti
Der Bau der geplanten Rad- und Fußgängerbrücke zwischen Lustenau und Au wird sich voraussichtlich um zwei Jahre verzögern. Grund dafür ist das Aussetzen der Bundesförderung in Österreich, wodurch auch die zugesagte Unterstützung des Landes Vorarlberg vorerst entfällt. Der Baubeginn war für Herbst 2025 geplant, die Fertigstellung für Herbst 2026.
Das Land Vorarlberg, der Kanton St. Gallen und der Schweizer Bund sind die wichtigsten Fördergeber für das mit 12,8 Millionen Franken budgetierte grenzverbindende Leuchtturmprojekt, denn alleine können die Gemeinden Lustenau und Au das Projekt finanziell nicht stemmen. Diese tragen die Kosten für Planung, Bau und Unterhalt der Brücke je zur Hälfte. Der Schweizer Bund fördert das Projekt über das Agglomerationsprogramm Rheintal mit 2,4 Millionen Franken. Das Land Vorarlberg fördert die Kosten auf österreichischer Seite zu 70 Prozent, die Aufwände der Gemeinde Au werden vom Kanton St. Gallen in ähnlicher Höhe gefördert.
"Die fehlenden österreichischen Fördermittel machen nun eine Anpassung des Zeitplans notwendig", sagt Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer. "Die Bundesförderung aus Wien wurde ausgesetzt. Diese ist aber Voraussetzung dafür, dass das Land Vorarlberg das Projekt finanziell unterstützt. Aus diesem Grund hat nun auch das Land seine Förderzusage zurückgezogen“. Trotz der Verzögerung ist die Finanzierung aus dem Schweizer Agglomerationsprogramm weiterhin gesichert, auch die kantonalen Beiträge aus St. Gallen sind in Aussicht gestellt. Die Gemeinden Lustenau und Au haben das Geld für den Brückenbau ebenfalls budgetiert. Alle Projektbeteiligten sind nach wie vor von der Bedeutung der Brücke für die grenzüberschreitende Mobilität überzeugt und setzen sich mit aller Kraft für eine rasche Realisierung ein.
Präzise Abstimmung der landesspezifischen Verfahren
Damit alle Genehmigungen rechtzeitig vorlagen, wurden die unterschiedlichen Verfahren in Österreich und der Schweiz sowie die Beschlüsse der Lustenauer Gemeindevertretung und des Auer Gemeinderates genau aufeinander abgestimmt. So konnte eine reibungslose und termingerechte Umsetzung der behördlichen Auflagen gewährleistet werden.
- 2019 wurde die Machbarkeitsstudie vorgestellt,
- 2020 wurde der Ingenieurwettbewerb ausgeschrieben,
- 2021 wurde das Siegerprojekt einer Arbeitsgemeinschaft unter Federführung des Tessiner Ingenieurbüros Giorgio Masotti gekürt
- 2022 besiegelten Lustenau und Au die Vereinbarung über das Gesamtprojekt, den Bau und Unterhalt sowie die Finanzierung,
- 2024 erfolgten die Vorprüfungen des Kantons und der positive Bescheid der BH Dornbirn sowie die öffentliche Planauflage in der Schweiz,
- Im November 2024 stimmte die Bevölkerung in Au dem Baukredit mit einer deutlichen Mehrheit von 70 % zu.
- Im März 2025 stimmte der Kanton St. Gallen dem Projekt zu.
Grenzverbindendes Leuchtturmprojekt
Die Gemeinden Lustenau und Au arbeiten seit mehr als fünf Jahren gemeinsam mit dem Land Vorarlberg und dem Kanton St. Gallen an der Rad- und Fußgängerbrücke über den Rhein. Die Brücke ist 650 Meter südlich des Grenzübergangs Au-Lustenau geplant und wird eine sichere Verbindung für Radfahrende und Fußgänger:innen schaffen. Die Brücke ist Teil der grenzverbindenden Mobilitätsstrategie der Agglomeration Rheintal, an der die 23 Gemeinden am Rhein, das Land Vorarlberg und der Kanton St. Gallen seit Jahren arbeiten. „Dieses Brückenprojekt ist nicht nur das Leuchtturmprojekt im aktuellen Agglomerationsprogramm 4. Generation, sondern auch ein Symbol für die intensive und zukunftsgerichtete Zusammenarbeit im Rheintal über die Grenzen hinweg“, unterstreicht Bürgermeister Kurt Fischer. Bereits heute passieren täglich fast 2.000 Radfahrende die Grenzübergänge Au und Widnau. Die geplanten Projekte wie die Rad- und Fußgängerbrücke und das Hochwasserschutzprojekt RHESI werden die Aufenthaltsqualität am Rhein spürbar steigern. Dadurch soll sich auch der Radverkehrsanteil im Rheintal deutlich erhöhen. Das Ziel ist 30 Prozent bis 2030. Lustenau übertrifft diesen Wert bereits heute mit 34 Prozent.