News Radrouten-Planung durchs Lauteracher Ried 3. Oktober 2017
Wussten Sie, dass in den Gemeinden rund um das Lauteracher Ried jeder Bewohner und jede Bewohnerin im Schnitt einmal am Tag mit dem Fahrrad fährt? Und dass zwei Drittel der Beschäftigten in Fahrraddistanz von weniger als 10 km von der Arbeitsstätte entfernt wohnen?
Aus diesem Grund haben die Gemeinden in der Region, so auch Lustenau, und zahlreiche Betriebe in den letzten Jahren hohe Investitionen in den Radverkehr getätigt – mit dem Resultat, dass der Radverkehrsanteil in den Gemeinden um das Lauteracher Ried auf 22 Prozent gesteigert werden konnte. Das ist ein Spitzenwert – nicht nur in Vorarlberg, sondern österreichweit.
Stark befahrene Straßen behindern Radverkehr
Die Durchquerung des Lauteracher Rieds mit dem Fahrrad ist im Alltagsradverkehr derzeit nur erschwert möglich. Es müssen entweder große Umwege in Kauf genommen oder stark befahrene Landesstraßen mitgenutzt werden. Viele Radwege sind nicht staubfrei und deshalb bei schlechtem Wetter und bei Schnee schlecht befahrbar.
Gemeinden arbeiten an Radwege-Konzept durchs Ried
Die Gemeinden Lustenau, Lauterach, Hard, Höchst, Wolfurt, Fußach, Gaißau, Schwarzach und Dornbirn haben daher vor über einem Jahr eine Petition an das Land Vorarlberg mit dem Anliegen gestellt, für den Alltagsradverkehr akzeptable Verbindungen durch das Ried zu schaffen. Die Landesregierung hat im Frühsommer dieses Jahres gemeinsam mit diesen Gemeinden einen Planungsprozess gestartet, bei dem Vorschläge für eine alltagstaugliche Radroute durch das Ried kooperativ – unter Einbeziehung aller Interessen – entwickelt werden sollen. Federführend wird dieser Planungsprozess von der Marktgemeinde Lauterach organisiert und von den Büros Rosinak & Partner aus Wien, Revital aus Nußdorf im Osttirol und Planoptimo aus Reith bei Seefeld im Tirol begleitet. Bei den Planungen zu Alltagsradrouten durchs Ried geht es vor allem um die sensible Natursituation im Natura 2000 Gebiet, aber vor allem auch um Interessen der Landwirtschaft und anderer Nutzergruppen.
Kooperativer Planungsprozess
„Die Vertreter der Gemeinden haben sich im Juni 2017 zum ersten Mal getroffen, um über die Planungsziele zu diskutieren und den Planungsraum abzugrenzen. Im Sommer fanden weitere Gespräche statt. Diese mündeten in die erste Forumssitzung am 12. September, bei der alle Interessenträger zusammenkamen. Das Planungsteam wird in den nächsten Monaten konkrete Routenplanungen in Angriff nehmen, die naturräumlichen Wirkungen ermitteln und die Machbarkeit von Alltagsradrouten durch das Lauteracher Ried beurteilen. Die Zwischenergebnisse werden laufend mit den im Planungsprozess beteiligten Akteuren diskutiert. Der Planungsprozess dauert etwa ein Jahr, sodass im Herbst 2018 mit Ergebnissen gerechnet werden kann“, berichtet Gemeindeplaner Bernhard Kathrein.
Wichtiger Lückenschluss im Radwegenetz
„Eine Radroute durchs Lauteracher Ried für Alltagsradler, darunter fallen natürlich auch die zahlreichen Pendlerinnen und Pendler, wäre ein wesentlicher Lückenschluss im Landesradroutennetz. Der Planungsprozess wird klären, ob eine Alltagsradroute durch das naturräumlich sensible Gebiet möglich ist und wenn ja, in welcher Form. Fest steht, dass die Förderung des Radverkehrs allen am Prozess Beteiligten sehr wichtig ist - schließlich wären dadurch in der gesamten Region Verlagerungen vom Pkw-Verkehr auf den Radverkehr zu erwarten“, hofft Bürgermeister Kurt Fischer auf Fortschritte im Planungsprozess.