News Reges Interesse am Thementag „Flucht und Asyl“ 15. Dezember 2015
Am 7. Dezember stand im Gymnasium Lustenau das Thema, das seit Monaten bewegt, im Mittelpunkt: die Flüchtlinge, die in immer größerer Zahl bei uns in Europa Zuflucht suchen. Die SchülerInnen von den 4. bis 8. Klassen erhielten durch Impulsreferate einen Einblick in die aktuelle Situation der Flüchtlingsbetreuung im Land und in der Gemeinde und vertieften ihr Wissen in Workshops.
Bürgermeister Kurt Fischer, die Flüchtlingskoordinatorin Andrea Hollenstein, Martina Jäger und Gabriel Peric von der Caritas und Ulrich Rein vom ifs beantworteten den SchülerInnen in einer anschließenden Diskussion auch noch weitere Fragen.
Vielfältige Workshops
Ein breites Workshop-Angebot ermöglichte im Anschluss daran eine Vielzahl an interessanten Zugängen zum Thema, v. a. aber auch die Begegnung mit Menschen, die zu uns geflohen sind. So erzählte etwa die 17-jährige Aliya davon, wie in nur einem Monat ihr bisheriges unbeschwertes Leben in Syrien zerstört wurde.
Eine Gruppe von SchülerInnen fuhr zur Tennishalle in Götzis, in der 100 Flüchtlinge vom ORS betreut werden, andere wählten einen historischen Zugang, beschäftigten sich mit der Migration aus Vorarlberg in früheren Jahrhunderten oder besichtigten die Fluchtwege am Alten Rhein, die während der NS-Herrschaft für manche noch die letzte Rettung bedeuteten.
Spannend war es auch, den Zusammenhang zwischen Opium-Anbau in Afghanistan und der Migration so vieler junger Menschen aus diesem Land zu erkennen, einem Mitarbeiter von Amnesty international zuzuhören, der von seiner Arbeit erzählte, oder Fluchtgeschichten zu lesen. Auch arbeitete eine Gruppe Ideen aus, wie man seitens der Schule Flüchtlinge unterstützen könne.
Arabischkurs fand großen Anklang
Eines der Highlights war sicher der Arabischkurs, den die fünf jungen Flüchtlinge aus Syrien, die momentan am Gymnasium Deutschunterricht bekommen, den sprachlich interessierten SchülerInnen boten. Bis zum Nachmittag schafften es die „neuen Lehrer“, dass ihre Schüler schon kurze Dialoge auf Arabisch vortragen konnten. Zudem versorgten sie die ganze Schulgemeinschaft mit köstlichen Keksen und Kuchen.
Begeisternd war auch die Darbietung vieler Mädchen aus den Unterstufenklassen: Sie stellten mit Tänzen aus verschiedenen Ländern den Weg dar, auf dem momentan so viele Menschen fliehen, bevor dieser Tag voller Eindrücke und Impulse mit einem gemeinsamen Essen zu Ende ging – einige Schüler hatten mit in Supermärkten erbettelten Lebensmitteln eine „Bettlersuppe“ gekocht.