News „'s Lamm“ erstrahlt in neuem Glanz! 26. September 2024

Am 29. September ist Tag des Denkmals und Lustenau ist mit einem Juwel, dem frisch renovierten Gasthaus Lamm, vertreten. Letzte Woche erhielt das geschichtsträchtige Haus in der Hohenemser Straße 20 mit der Anbringung des restaurierten Familienwappens den letzten Schliff. Bis heute ist das Lamm über Lustenau hinaus bekannt. Denn hier wurden seit jeher nicht nur allerlei Geschichten erzählt, hier wurde Geschichte auch erlebt. Am Sonntag können die Besucherinnen und Besucher in der Zeit von 10 bis 16 Uhr in die Geschichte des Hauses und seiner Renovierung mit zwei Führungen, die um 10.30 Uhr und um 13.30 Uhr stattfinden, eintauchen.
01 20240916_MIK_157726_HiRes Mit der Enthüllung der restaurierten Familienwappentafel erhielt das renovierte Lamm rechtzeitig zum Tag des Denkmals seinen letzten Schliff: Karin Lorenz vom Bundesdenkmalamt, Restauratorin Viola Bösch, Projektleiter Florian Schrötter, Bürgermeister Kurt Fischer und die Wirtin des Lamms, Sabine Anderle.

Gemütliche Atmosphäre von früher

02 20240916_MIK_157904_HiRes Die Räumlichkeiten des Gasthaus Lamm sind so gut wie original erhalten geblieben.
„Mir gefällt vor allem die alte Stube mit dem urigen Holzboden. Heutzutage ist es selten, dass die originale Ausstattung noch so gut erhalten ist“, berichtet Karin Lorenz vom Bundesdenkmalamt. Hermann und Maria (geb. Hämmerle) Bösch eröffneten das Gasthaus Lamm nach der Jahrhundertwende, später übernahm Tochter Franziska - besser bekannt als „Lamms Fany“ - die Kultwirtschaft und führte den Betrieb fast bis zu ihrem Lebensende. Dann, ab 1994, schloss das Lamm seine Pforten und wurde erst 2002 von der neuen Eigentümerin, Sabine Anderle, wiedereröffnet. Aber die Räumlichkeiten des Lamms lassen die Gäste bis heute in eine ganz besonders gemütliche Atmosphäre aus längst vergangener Zeit eintauchen.

Gemeinde übernahm das Kultgasthaus

Sabine ist seit ihrer Kindheit eng mit dem Lamm verbunden. „Mein Elternhaus stand vis-à-vis und ich habe hier schon als Kind für meinen Vater Zigaretten geholt. Er selbst ist als Arbeiter gerne Gast gewesen. Wir kannten die Familie Bösch und „Lamms Fany“ natürlich auch sehr gut“, erzählt Sabine lachend, die selbst bereits seit 22 Jahren Gastgeberin im Lamm ist. „Dabei befürchtete ich das Haus schon einmal abbrechen zu müssen, weil vor allem das Dach zu einem immer größeren Problem wurde. Glücklicherweise kam die Gemeinde auf mich zu und übernahm das Gebäude“, erzählt sie. Die Sanierung des 1902 erbauten Gasthauses war jedoch dringend.

Renovierung mit witterungsbedingten Hindernissen

03 20240131_122320 Die Renovierung des Lamms wurde von den Witterungsverhältnissen sehr beeinflusst.
„Der Dachstuhl war durchlässig und es hat immer wieder Feuchtigkeitsschäden gegeben. Wir haben deshalb zuerst den Dachstuhl erneuert. Im Zuge der Sanierung hat die Gemeinde entschieden, auch die Schindelfassade und den Holzschirm zu renovieren. Damit wurde außer den Fenstern die gesamte Außenerscheinung erneuert“, erklärt Florian Schrötter, Projektleiter der Gemeinde. Die Abbrucharbeiten starteten bereits mit Jahresbeginn. Nachdem der neue Dachstuhl aufgestellt wurde, musste dieser aufgrund des andauernden Regenwetters drei Mal mit Planen abgedeckt werden. „Wir haben hier sozusagen bei offenem Herzen operiert“, berichtet der Projektleiter schmunzelnd. Schlussendlich wurde auch die Dacheindeckung erneuert und sämtliche Renovierungsarbeiten konnten im Juli fertiggestellt werden. „Es war schon eine anstrengende Zeit, weil wir ja jeden Tag Normalbetrieb hatten. Da mussten wir natürlich auch täglich die durch den Bau verursachten Verschmutzungen beseitigen. Aber mit dem Resultat bin ich heute mehr als zufrieden“, strahlt Wirtin Sabine Anderle.

„Der letzte Schliff“ - Restauration der Wappentafel

04 20240916_MIK_157837_HiRes Jetzt leuchten die Farben der Wappentafel an der Hausfassade wieder.

Zu guter Letzt wurden auch die Familienwappen Bösch und Hämmerle an der Außenfassade des Lamms restauriert. „Was war hier die größte Herausforderung, um den Wappen neuen Glanz zu verleihen?“, fragt Bürgermeister Kurt Fischer die Restauratorin Viola Bösch. „Die Schwierigkeit bestand darin, dass die Wappen fast nicht mehr zu erkennen waren um zu entscheiden, welche Materialien ich bestmöglich verwenden konnte. Schlussendlich sollten die Farben möglichst lange hell bleiben oder wenn das Holz einmal verwittert, die Wappen wieder gut nachrestauriert werden können“, erläutert die Restauratorin. „Teilweise habe ich aber noch Umrisse erkennen können, den Rest habe ich von Fotografien und bestehenden Wappen übernommen. Dann habe ich gereinigt, geschliffen, vorbereitet und mehrfach eingelassen, bevor ich frei Hand malen konnte“, erklärt Viola die Restaurationsarbeiten an der circa ein Quadratmeter großen Wappentafel.

„Schön, wie die Farben der Wappentafel jetzt wieder leuchten“, sind sich alle Projektbeteiligten über den gelungenen letzten Renovierungsschliff an der Hausfassade des Lamms einig. Und Lustenaus Denkmal lädt damit zu vielen weiteren Jahre und vielen Stunden der Gemütlichkeit und geselligen Beisammenseins ein. 

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