News „Sein, wie man ist“ – Ehrenamt im Lerncafé 6. März 2025
Seit gut einem halben Jahr hat das Lustenauer Lerncafé der Caritas Vorarlberg mit Tabea Prestel eine neue Leiterin. Grund genug, sie und das Team mit einem Besuch im Theresienheim während der ehrenamtlichen Arbeit näher kennenzulernen.

© Lukas Hämmerle
Bereits vor 14 Jahren öffnete das Lerncafé der Caritas Vorarlberg in Lustenau und war damals das erste in unserem Bundesland. Die Lerncafés tragen zu Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit bei und Bürgermeister Kurt Fischer erinnert sich noch genau: „Als ich erstmals von den Lerncafés hörte, habe ich sofort den damaligen Caritas-Leiter angerufen, um mehr darüber zu erfahren. Der war höchst erstaunt über meinen Anruf und erzählte mir, dass er gerade nach Wien zu einer Tagung fährt, um zu besprechen, wie das Konzept auf alle Bundesländer ausgerollt werden könnte. Als ich das hörte, sagte ich ihm, dass er für Vorarlberg mit Lustenau schon einen Standort hätte“, erzählt Kurt Fischer über die Geburtsstunde des ersten Lerncafés im Ländle.
Neue Leitung des Lerncafés

© Lukas Hämmerle
Die neue Leiterin des Lerncafés, Tabea Prestel, stammt ursprünglich aus Deutschland. Mit neun Jahren ist sie nach Vorarlberg gezogen und engagiert sich bereits während ihrer Studienzeit in der Nachmittagsbetreuung. Sie absolvierte ihren Bachelor in Soziale Arbeit und Sozialpädagogik und freut sich, jetzt in Lustenau tätig zu sein. Wenn man sie nach dem Motto des Lerncafés fragt, folgt ihre Antwort spontan: „Sein wie man ist. Das bedeutet, die Kinder werden mit ihren Lernlücken, die manchmal in der Schule eben auftauchen, vorbehaltlos akzeptiert, wenn sie zu uns kommen“, erklärt die junge Frau. Dabei ist auch der Austausch mit den anderen Kindern sehr wichtig, der im Theresienheim regelmäßig stattfindet.
Spaß bei der Arbeit mit Kindern

© Lukas Hämmerle
Momentan besuchen insgesamt 29 Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren am Montag, Mittwoch oder Donnerstag in der Zeit von 13.30 bis 17 Uhr das Lerncafé, das aus zwei großzügig ausgestatteten Räumen besteht. „Betreuen können wir derzeit maximal 30 Kinder, weil uns leider die Ehrenamtlichen fehlen. Wer sich also in der Nachmittagsbetreuung einbringen möchte, ist herzlich willkommen“, berichtet Tabea lächelnd. Als Grundvoraussetzung dafür müssen Spaß bei der Arbeit mit Kindern, Geduld und Einfühlungsvermögen vorhanden sein. „Ja und dann sollte man auch noch Interesse für das Alltagsleben der Kinder zeigen“, erzählt Dietmar, der ebenfalls seit fünf Jahren zu den Ehrenamtlichen im Team gehört.
Gezieltes Lernen
Ein Alterslimit für mögliche Betreuerinnen und Betreuer gibt es übrigens nicht. „Schön, dass die Kinder auch Unterstützung von jungen Ehrenamtlichen erhalten, die noch vor ihrer beruflichen Karriere stehen und später vielleicht sogar im Lehrberuf tätig sind“, bemerkt Bildungsgemeinderätin Doris Dobros. „Ja, und die Kinder spüren zudem, ob man die Themen selber spannend findet. Weiters geht es nicht nur darum Hausübungen zu machen, sondern auch gezielt in den Fächern zu üben, wo es Aufholbedarf gibt“, berichtet Dietmar, dem seine Arbeit spürbar Freude bereitet.
Erfolg mit Lernen, Spiel und Spaß

© Lukas Hämmerle
Der richtige Mix aus Lernen, Spiel und Spaß trägt maßgeblich zum Lernerfolg bei. An den Nachmittagen gibt es deshalb immer zwei Stunden Lernzeit, eine halbe Stunde Jausenzeit und eine Stunde Freizeitgestaltung. Weiters sind verschiedene Lernspiele, wie zum Beispiel ein Englischlernspiel, sehr gefragt. In den Freizeitstunden haben die Kinder außerdem die Möglichkeit, kreativ zu werden oder die Lese-Ecke und Ruhezonen zu nützen. Bewegung und Sport spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, so können die Kinder und Jugendlichen auf der großen Wiese vor dem Theresienheim beispielsweise auch Fußball spielen.
Ehrenamtliche Tätigkeit bereitet Freude
„Jedenfalls sind die Kinder, die regelmäßig zu uns kommen, alle sehr motiviert. Sie wollen lernen und weiterkommen, was mich in meiner ehrenamtlichen Arbeit sehr bestärkt. Wenn ich dann auch noch den Lernerfolg sehe, freut mich das umso mehr“, erzählt Dietmar. „Es ist schon eine befriedigende Aufgabe, die man bei uns erfüllen kann. Wenn sich also Menschen für eine ehrenamtliche Tätigkeit im Lerncafé interessieren, freue ich mich jederzeit über eine Kontaktaufnahme unter tabea.prestel@caritas.at, oder +43 676 88420 4055“, ergänzt Tabea Prestel, die Leiterin des Lerncafés.