News Verkehrsentlastende Sofortmaßnahmen für Lustenau 11. März 2024
Lustenaus Gemeindepolitik fordert seit vielen Jahren die möglichst rasche Umsetzung von wirksamen Entlastungsmaßnahmen, so zum Beispiel auch die Temporeduktion auf Landesstraßen. Seit Beginn des Planungsprozesses Mobil im Rheintal ab 2010 urgiert die Gemeinde Maßnahmen bei den zuständigen Abteilungen und politisch Verantwortlichen des Landes. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich Verkehr wurde mit dem Agglomerationsprogramm für das Rheintal weiter intensiviert. „Erfreulicherweise ist auch der Zoll eingebunden und bringt sich sehr konstruktiv im Ringen nach spürbaren Verbesserungen ein“, sagt Bürgermeister Fischer.
Welche Maßnahmen werden derzeit verhandelt?
Als wichtigste Sofortmaßnahmen verortet der Bürgermeister sichere Rad- und Fußgängerquerungen zum Beispiel im Bereich Raiffeisenstraße Richtung Hasenfeld und im Zuge der Radbrücke Au-Lustenau durch eine sogenannte Passerelle, eine Überführung über die Reichsstraße in die Kirchstraße. Nächstens ein erweitertes LKW-Nachtfahrverbot und die Reduktion der Höchstgeschwindigkeit innerorts mit entsprechenden Radarkontrollen. (Generell soll max. 40 km/h auf Landesstraßen und punktuell Tempo 30 km/h an Siedlungsschwerpunkten gelten.) Außerdem sollen die Landesstraßen umgestaltet werden, insbesondere in Kreuzungsbereichen wie aktuell in der Bahnhofstraße/Grüttstraße oder zukünftig im Bereich L204 Sägerstraße/Heitere. Als weitere Maßnahme sollen die Erarbeitung und Umsetzung eines Dosierungskonzeptes für den Verkehr und die Verbesserung der Zollabfertigung mittels Digitalisierung spürbare Entlastung bringen.
Wie lange dauert die Umsetzung der Maßnahmen?
Nachdem detaillierte Maßnahmenpakete nun vorliegen, sollten konkrete Maßnahmen bald umgesetzt werden. Der Radweg von der Raiffeisenstraße in die Negrellistraße und die Umgestaltung Bahnhofstraße/Grüttstraße sollten noch heuer erfolgen. Ein wichtiger Meilenstein wäre die Erfüllung der langjährigen Forderung nach einer Temporeduktion hinsichtlich Sicherheit, aber auch im Sinne von Lärm- und Emissionsreduktion.
Um wie viel kann Verkehr und Schadstoffbelastung reduziert werden?
Auf diese wichtige Frage wird es erst eine Antwort geben, wenn ein erstes wirksames Maßnahmenbündel umgesetzt ist und verlässliche Vorher-nachher-Zahlen vorliegen. Bürgermeister Fischer hofft jedoch, dass erfreuliche Reduktionen nicht durch unerfreuliche Entwicklungen außerhalb des Einfluss- und Planungsbereiches konterkariert werden.
Status Quo in Bezug Neuerrichtung und Standort Transitbrücke Lustenau/Au?
„Das Land Vorarlberg und alle am Planungsprozess Beteiligten nehmen die Position der Marktgemeinde Lustenau sehr ernst“, antwortet der Bürgermeister. „Allerdings haben sich Vertreter der Schweizer Seite und der Ortsgemeinde Au, ähnlich klar und deutlich wie Lustenau positioniert – aber diametral entgegengesetzt. Der Planungsprozess ist mit dieser ‚Pattstellung‘ konfrontiert – in der nächsten Sitzung im Juni wird sich zeigen, ob und wie es im weiteren Projektverlauf mögliche Lösungen gibt. Weder die Gemeinden Au und Lustenau, noch der Kanton St. Gallen und das Land Vorarlberg können heute ein Ergebnis des schwierigen Planungsprozesses vorwegnehmen“, fährt Kurt Fischer fort.
Wie ist der Verhandlungsstand hinsichtlich neuer Brückenstandort?
Der Bürgermeister selbst möchte angesichts der diametral entgegengesetzten Standpunkte auf beiden Seiten des Rheins nicht über ein mögliches Ergebnis spekulieren. Er ist aber zuversichtlich, dass es gemeinsam gelingen wird, verkehrsentlastende Sofortmaßnahmen entlang der gesamten und extrem belasteten Verkehrsachsen umzusetzen. „Dafür braucht es auch eine mutige, eine gesamthafte Zielsetzung – ich spreche gerne von einer „Perlenkette“ von Maßnahmen, vom Bahnhof bis zu Millennium Park bzw. bis zur Hohenemser Straße/Heitere. Mit unserer Studie zu einem Zielbild für die Landesstraßen, das wir kürzlich im Planungsausschuss vorgestellt haben, liegt eine hervorragende Grundlage für kurz- und mittelfristige Entlastungsmaßnahmen vor. Jetzt gilt es, sich diesem Ziel möglichst rasch anzunähern. Das ist unsere gemeinsame Verantwortung und wie sich erfreulicherweise zeigt, auch unser gemeinsames Ziel. Messen werden uns die Menschen an der Zielerreichung“, schließt Bürgermeister Fischer seine Beantwortung der gestellten Fragen.