Veranstaltung "Der Tyrannenkinder Erziehungsplan" - Vortrag mit Dr. Martina Leibovici-Mühlberger

Warum wir für die Erziehung ein neues Menschenbild brauchen!
Wir leben in einem Erziehungsnotstand: Eltern wollen heute Begleiter, Freunde, Kumpel und Steigbügelhalter ihres Kindes sein, damit sie nicht in den Verdacht kommen, autoritär zu sein. Zu strenge Erziehung war das Übel früherer Generationen. Jetzt wollen Erwachsene lieber gar keine Vorgaben machen. Es ist ein Erziehungsbankrott, wenn Eltern ihre Leitungsverantwortung zurücklegen und an das Kind delegieren. Eltern verlassen sich oft auf die Selbstregulation des Kindes. Sie strukturieren die Umwelt für das Kind nicht. Das überfordert es komplett. Außerdem lernen Kinder weder Frustrationstoleranz noch Bedürfniskontrolle. Eltern müssen altersadäquat Grenzen setzen.
Im Prinzip wäre es einfach: Eltern müssen kraft ihres Erfahrungsvorsprungs Führung und Orientierungskompetenz beweisen, also einfach Eltern sein, damit die Kinder einfach Kinder sein und ihren Eltern (nach-)folgen können!
Die Generationenentfremdung tritt dann in Österreich deformiert als Schulreformdiskussion auf: "Wir haben der Schule zusätzlich zum Bildungsauftrag einen Erziehungsauftrag umgehängt, den sie nicht erfüllen kann", so Leibovici-Mühlberger. "Wichtig wäre es aber, wenn die Kinder schon in der Volksschule altersadäquat lernen würden, Leistungen zu erbringen."
Die Ärztin (Gynäkologin und Fachärztin für Psychosomatik), Psychotherapeutin und Mutter von vier Kindern, Prof. Dr. Martina Leibovici-Mühlberger, Jg. 1960, schildert ungeschminkt die derzeitige Erziehungssituation und meint: "Wir stehen momentan Kindern und Jugendlichen gegenüber, deren Zukunft als Erwachsene Anlass zu ernster Besorgnis gibt."
In Zusammenarbeit mit:
CLV Vorarlberg, deine PV, GÖD-FCG Vorarlberg, ÖPU Vorarlberg und ÖAAB Vorarlberg; anlässlich des Weltlehrertages 2018.
Eintritt: € 12,-
Anmeldung erforderlich: direktion@vhs-bregenz.at oder 05574 525240